Himalaya-Staat Himalaya-Staat: König von Nepal setzt das Parlament wieder ein
Kathmandu/dpa. - Nach der Ankündigung des Königs von Nepal, das vor vier Jahren aufgelöste Parlament des Himalaja-Staates wieder einzusetzen, hat die Oppositionsbewegung das Ende des seit knapp drei Wochen andauernden Generalstreiks ausgerufen. König Gyanendra hattesich am späten Montagabend nach wochenlangen Protesten dem wachsenden Druck der Straße gebeugt und in einer vom staatlichen Fernsehen und Rundfunk übertragenen Rede die Wiedereinsetzung des Parlaments angekündigt. Die Opposition feierte dies als Sieg.
Tausende von Menschen zogen noch in der Nacht zum Dienstag in derHauptstadt Kathmandu auf die Straßen, wo sie tanzend die Ankündigungdes Königs begrüßten. Auch in anderen Teilen des Himalaja-Königreichskam es nach Medienberichten zu spontanen Jubelfeiern.
Kurz nach der Rede des Königs habe das aus sieben Parteienbestehende Oppositionsbündnis das Ende des Generalstreiks ausgerufen,berichtete der unabhängige Sender Kantipur TV. Eine für den heutigenDienstag angekündigte Großdemonstration in der Hauptstadt Kathmandusolle aber stattfinden. Jedoch solle der Ablauf der Kundgebung derveränderten Lage angepasst werden, hieß es auf der Internetseite desSenders. Alle Spitzenvertreter der Oppositionsparteien würden dabeizu den Kundgebungsteilnehmern sprechen.
Die Proteste für eine Rückkehr zur Demokratie hatten sich in denvergangenen Wochen zu einer Volksbewegung ausgeweitet. Beigewaltsamen Zusammenstößen mit der Polizei kamen dabei seit Beginnder Proteste vor knapp drei Wochen mehr als ein Dutzend Menschen umsLeben, über 1000 wurden verletzt.
Angesichts des wachsenden Drucks der Straße hatte der Monarchbereits am vergangenen Freitag ein Kompromissangebot vorgelegt, dasdie Opposition jedoch als ungenügend zurückwies. Sie verlangte jedochweiter die Wiedereinsetzung des Parlaments und eine neue Verfassung.Letzteres war jedoch die Forderung der maoistischen Rebellen, mitdenen die Allianz im November ein Bündnis eingegangen war.
Der 58-jährige Gyanendra, der seit Juni 2001 auf dem Thron ist,hatte im Mai 2002 das demokratisch gewählte Parlament aufgelöst. ImFebruar 2005 entließ er seine eigene Regierung und riss damit dieMacht vollständig an sich. Er begründete seinen Schritt damit, dassdie Parteien unfähig gewesen seien, mit den Maoisten fertig zuwerden, die seit 1996 gegen die Monarchie kämpfen.
