Hamburg Hamburg: Schutzmaßnahmen an Bundeswehrklinik aufgehoben

Hamburg/dpa. - Die Polizei hat am Mittwoch die Schutzmaßnahmen am Bundeswehrkrankenhaus in Hamburg-Wandsbek aufgehoben. Nach Polizeiangaben hat die tägliche Gefährdungsanalyse ergeben, dass keine Terrorgefahr mehr für die Klinik besteht. Am 30. Dezember war nach einer Warnung aus den USA ein Anschlag von islamistischen Terroristen befürchtet worden.
Innensenator Dirk Nockemann (Partei Rechtsstaatlicher Offensive) hatte daraufhin das Klinikgelände nach Sprengstoff durchsuchen und die Zufahrtstraßen zu dem Krankenhaus sperren lassen. Beschäftigte, Besucher und Anwohner wurden seitdem von zuletzt täglich 80 eingesetzten Beamten an Kontrollstellen überprüft.
In den vergangenen zwei Wochen wurde eine tägliche Gefährdungsanalyse von Beamten des Staatsschutzes vom Landeskriminalamt (LKA) Hamburg und des für diesen Zweck eingerichteten Führungsstabes in der Innenbehörde vorgenommen. Nach Prüfung aller vorliegenden Informationen aus Sicherheitskreisen sei die Terrorgefahr für das Bundeswehrkrankenhaus nicht mehr aktuell, teilte die Polizei am Mittwoch mit. Aus diesem Grund wurden in Absprache mit der Bundeswehr um 14.00 Uhr alle bisher gesperrten Straßen wieder für den Verkehr freigegeben.
Die Reaktion Nockemanns auf die Terrorwarnung hatten einen heftigen politischen Streit ausgelöst. Bundesinnenminister Otto Schily (SPD) hatte Nockemann «künstliche Aufregung» und «Geschwätzigkeit» vorgeworfen, weil der Senator unter anderem berichtet hatte, in der CIA-Warnung sei von für Anschläge nach Deutschland eingereiste Mitglieder der Islamisten-Organisation Ansar el Islam die Rede gewesen. Durch die Veröffentlichung sei die Abklärung der Hinweise «mindestens erschwert, wenn nicht sogar vereitelt worden», meinte Schily. Nockemann wies die Vorwürfe zurück.