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Haiti Haiti: Auswärtiges Amt empfiehlt Touristen die Ausreise

23.02.2004, 10:19
Kämpfe in Haiti (Foto: dpa)
Kämpfe in Haiti (Foto: dpa) EFE/epa

Port-au-Prince/Berlin/dpa.. - Am Montag lief die Frist für die Annahme eines internationalen Friedensplans ab.

Die Sicherheitslage in Haiti werde sorgfältig beobachtet, sagteeine Sprecherin des Auswärtigen Amtes in Berlin. Der zuständigeKrisenstab tage regelmäßig. Bereits seit dem 11. Februar rät dasAußenamt Deutschen auszureisen, wenn das sicher möglich und ihreAnwesenheit in Haiti nicht unbedingt erforderlich ist. Auch derfranzösische Außenminister Dominique de Villepin sagte im Rundfunk:«Wir sind überzeugt, dass alle, die nicht die Pflicht haben, vor Ortzu sein, nicht bleiben sollten.»

Die USA entsandten am Montag 50 Marineinfanteristen nach Haiti.Wie der Nachrichtensender CNN berichtete, sollen sie die US-Botschaftin Port-au-Prince schützen. Sie hätten keine weiter gehendenAufgaben.

Die haitianische Opposition hatte am Montag bis 23.00 MEZ Zeit,über die Annahme eines am Samstag von der internationalenGemeinschaft vorgelegten Friedensplanes zu entscheiden. Dieser siehtzwar ihre Beteiligung an der Regierung vor, erlaubt es aber Aristide,bis Februar 2006 im Amt zu bleiben. Haitis Opposition bekräftigteihre Forderung nach Rücktritt des Präsidenten. «Aristide muss gehen.So schnell wie möglich. Sonst gibt es ein großes Blutbad in Port-au-Prince», sagte der Sprecher der «Gruppe der 184», André Apaid, vorder Presse in der Hauptstadt.

Am Sonntag hatten die gut bewaffneten Rebellen Cap Haitien, diezweitgrößte Stadt des Landes, gestürmt und die Polizei vertrieben.Rebellenführer Philippe erklärte, die 200 Angreifer hätten nichteinen einzigen Mann verloren. Auf Seiten der Verteidiger kamen achtMenschen um. Amnesty International forderte die Rebellenführer zurEinhaltung der Menschenrechte und Zulassung humanitärer Hilfe auf.Die Menschenrechtsbilanz einer ganzen Reihe von Rebellenführern sei«katastrophal», erklärte Amnesty. Es sei zu befürchten, dass es inden von ihnen kontrollierten Gebieten zu exzessiver Gewalt komme.