"Gut leben in Deutschland" "Gut leben in Deutschland": Merkel mit Pfiffen und Buhrufen in Marxloh empfangen
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) ist am Dienstagmittag zu einer Diskussionsrunde im Duisburger Problemviertel Marxloh angekommen. Hunderte Schaulustige hatten sich vor dem Hotel „Montan“ versammelt, um einen Blick auf die Regierungschefin zu bekommen. Neben Jubel gab es auch einzelne Pfiffe und Buhrufe.
Im Rahmen ihres Bürgerdialogs unter dem Titel „Gut leben in Deutschland“ will sich Merkel mit bis zu 60 Vertretern der Stadt und Verbänden sowie mit Beteiligten einer Bürgerinitiative austauschen. Duisburg-Marxloh stand zuletzt wegen Straßenkriminalität und gewalttätigen Ausschreitungen gegen die Polizei im Fokus. Die Polizeigewerkschaft warnte bereits vor dem Entstehen einer „No-Go-Area“.
„Flüchtlinge gerecht verteilen“
In der Diskussionsrunde hat die Kanzlerin zudem erneut an die EU-Mitgliedsstaaten appelliert, Flüchtlinge fair auf die Länder zu verteilen. „Drei oder vier von 28 können nicht die ganze Last tragen“, sagte sie. Außerdem dürfe Menschen nicht vorgemacht werden, sie könnten in Deutschland bleiben, obwohl sie nicht verfolgt würden: „Dann können wir nicht mehr denen helfen, die Hilfe brauchen.“
Merkel hatte sich bereits am Montag gemeinsam mit dem französischen Staatspräsidenten François Hollande dafür ausgesprochen, dass die EU-Mitglieder sich auf eine einheitliche Liste „sicherer Herkunftsstaaten“ verständigen. Die Einstufung dient dazu, Asylbewerber aus diesen Ländern schneller zurück in die Heimat zu schicken, weil sie nicht als politisch verfolgt angesehen werden. (dpa)