Griechenland Griechenland: Parlament erlaubt Verbrennung von Toten
Athen/dpa. - Das griechische Parlament hat nach jahrelangenDebatten die Verbrennung von Toten im überwiegend orthodoxenGriechenland erlaubt. Griechenland ist das einzige EU-Land, in demdiese Form der Bestattung bislang verboten war. Ein entsprechendesGesetz wurde in der Nacht zum Donnerstag mehrheitlich verabschiedet,wie der griechische staatliche Rundfunk berichtete.
Demnach wird die Verbrennung von Toten nicht orthodoxen Glaubensohne Einschränkungen erlaubt. Orthodoxe Christen können jedoch nurverbrannt werden, wenn sie sich damit zuvor schriftlicheinverstanden erklärt haben. In diesem Fall jedoch werde es keineorthodoxe Trauermesse geben.
Damit hat sich die griechisch-orthodoxe Kirche zum Teildurchgesetzt. Ihr höchstes Gremium, die Synode in Athen, hatte sichin den vergangenen Jahrzehnten gegen die Verbrennung von Totenausgesprochen. Dies sei «nicht im Einklang mit der orthodoxenTradition», hieß es.
Die Hinterbliebenen derjenigen, die nach ihrem Tod verbranntwerden wollten, waren bisher gezwungen, rund 8 000 Euro anSpezialunternehmen zu zahlen. Diese brachten die Leichname insbenachbarte Bulgarien, wo es orthodoxen Priestern erlaubt ist,Trauermessen auch für Tote abzuhalten, die anschließend verbranntwerden. Rund 98 Prozent der Griechen sind christlich-orthodoxenGlaubens.