Ghana Ghana: 50 Jahre unabhängig - Von ethnischen Konflikten verschont

Nairobi/dpa. - Denn das kleine westafrikanische Landwar das erste in Schwarzafrika, das die Fesseln des Kolonialismusablegte. «Der Kampf hat ein Ende. Euer geliebtes Land ist von nun anfür immer frei», sagte der Regierungschef und spätere Präsident derRepublik Ghana, Kwame Nkrumah, am 6. März 1957. Ein schwarzer Sternin der rot-gelb-grünen Flagge symbolisiert diese Freiheit und wurdespäter auch zum Namensgeber der Fußballnationalmannschaft «BlackStars».
Dass Ghana seit der Unabhängigkeit von ethnischen Konfliktenverschont blieb, schreiben viele dem flächendeckenden System derInternate zu, in dem Kinder aus vielen verschiedenen Volksgruppenmiteinander aufwachsen. Schon Nkrumah gründete Dutzende vonGanztagsschulen, die auch Kindern aus ärmeren Familien offen standen.Die Verfassung legt ebenfalls Wert darauf, ethnische Spannungen zuverhindern. Neue Parteien können beispielsweise nur registriertwerden, wenn bei der Gründung alle 230 Wahlkreise vertreten sind.
Ghana hieß vor seiner Unabhängigkeit «Goldküste» - ein klarerHinweis auf die Interessen der Kolonialmacht. Außer Gold wurden auchSklaven von Ghana nach Amerika verschifft. Mehr als 50 Festungen ander ghanaischen Küste zeugen bis heute von der düsteren Geschichteder Ausbeutung. Gold ist auch heute noch neben Kakao eines derwichtigsten Exportgüter. Ende 2003 übernahm die südafrikanische FirmaAnglogold das ghanaische Unternehmen Ashanti Goldfields. AngloGoldAshanti ist seitdem der weltgrößte Goldproduzent.
Der berühmteste Sohn Ghanas ist zweifellos der ehemaligeUN-Generalsekretär Kofi Annan, den viele Ghanaer sich als nächstenPräsidenten wünschen. Annan hat bislang jedoch nicht erkennen lassen,ob ihn ein weiterer Vollzeitjob mit zahlreichen Überstunden in derPolitik reizt.
Für die Jubiläumsfeiern, die in Ghana das ganze Jahr über geplantsind, hat die Regierung 20 Millionen Dollar bereitgestellt. Das Geldsolle jedoch nicht für eine prunkvolle Dauerparty ausgegeben, sondernin sinnvolle Projekte investiert werden, betonen die Organisatoren.Geplant sind unter anderem neue Straßen, Krankenhäuser, Kindergärten.Zu den kleineren Extravaganzen kann allenfalls die Idee gezähltwerden, in jeder größeren Stadt einen Obelisken aufzustellen.