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Gesundheit Gesundheit: AOK will Arzneihöchstpreise um eine Milliarde senken

24.04.2001, 10:09

Bonn/Berlin/dpa. -    Ahrens warf Schmidt vor, sie habe «Minimalforderungen» der Kassennicht erfüllt. «Die Festbeträge müssen erhalten bleiben und europa-und kartellrechtlich ausgestaltet werden.» Zudem müsse sichergestelltsein, dass auch künftig nicht der Staat, sondern die Selbstverwaltungdie Festbeträge erarbeite. Im Gesetzentwurf stehe «genau dasGegenteil von dem, was wir mit Industrie und Ministerium vereinbarthaben». Werde er verabschiedet, kämen Mehrkosten von mehr als dreiMilliarden Mark auf die Versicherten zu.

Der nach Gesprächen von Krankenkassen, Arzneimittelherstellern unddem Ministerium Mitte März entstandene Entwurf sieht vor, dass dieKassen durch eine Senkung der Festbeträge bis 2003 insgesamt 650Millionen Mark einsparen können. Den Kassen reicht der Kompromissaber nicht aus: Sie wollen die Erstattungspreise um bis zu 32,5Prozent senken, um so eine Milliarde Mark einsparen zu können.

Eine Sprecherin des Gesundheitsministeriums betonte in Berlin, essei keinesfalls vorgesehen, die Festbeträge abzuschaffen. «Was Ahrenssagt, können wir nicht nachvollziehen.» VFA-HauptgeschäftsführerinCornelia Yzer warf den Kassen Wortbruch vor. Wenn sie dieHöchstpreise tatsächlich wie geplant senkten, sei die ausreichendeVersorgung der Bevölkerung mit Medikamenten gefährdet. «DieseDiscount-Preisbildung stellt Unternehmen vor die Entscheidung, ob sieihre Produkte nicht sogar vom Markt nehmen müssen», sagte Yzer inBerlin.