Geschichte Geschichte: «Rosenholz»-Daten wurden von KGB-Offizier verkauft

Berlin/dpa. - Die geheimnisumwitterten «Rosenholz»-Dateien überWestspione der DDR-Staatssicherheit (Stasi) sollen nach der Wende voneinem KGB-Offizier an den amerikanischen Geheimdienst CIA verkauftworden sein. Wie der «Spiegel» berichtet, bekam ein Mitarbeiter desMoskauer Geheimdienstes 75 000 Dollar für die Kopie der Mikrofilme.Die Amerikaner sollen mit Hilfe der Daten etlichen DDR-Spionen aufdie Spur gekommen sein, etwa dem NATO-Agenten «Topas».
Der Lieferant habe sich 1992 bei einer US-Botschaft in Osteuropagemeldet und eine schlechte, aber noch lesbare Kopie der Mikrofilmezum Kauf angeboten haben. Deutsche Behörden sollen erst Monate späterinformiert worden sein.
Bislang war unklar, auf welchem Wege die Datensammlung der für dieAuslandsspionage zuständigen Hauptverwaltung Aufklärung (HVA) desMinisteriums für Staatssicherheit mit der Aktion «Rosewood»(Rosenholz) in die Hände des amerikanischen Geheimdienstes kam.
Erst 2003 wurden die Daten an Deutschland zurückgegeben. Seit Märzdes Vorjahres stehen die mikroverfilmten Karteikarten für dieAufarbeitung der Vergangenheit sowie für Überprüfungsanträge aufehemalige Stasi-Tätigkeit bereit. Die Stasi-Unterlagenbehörde musstedie schlecht lesbaren, zurückgegebenen Dateien noch technischaufbereiten.