Geschichte Geschichte: Rosenholz-Dateien - Auslandsagenten der Stasi
Berlin/ddp. - Bei den so genannten Rosenholz-Dateien handelt es sich um das Agentenverzeichnis der DDR-Auslandsspionage. Nach der Wende gelangten die Dateien auf mysteriösem Weg in die Hände des US-Geheimdienstes CIA. Erst seit Juli 2003 stehen die Datensätze der Berliner Stasi-Unterlagenbehörde für Recherchezwecke zur Verfügung. Sie enthalten Namen von rund 26 000 Inoffiziellen Mitarbeitern (IM) der Stasi-Hauptverwaltung Aufklärung (HVA), die in der Bundesrepublik (etwa 6000) und in der DDR (etwa 20 000) geführt wurden.
Die mikroverfilmten Karteikarten auf 381 CD-Roms wurden zwischen April 2000 und Ende Juni 2003 vom CIA an Deutschland zurückgegeben. Die CD-Roms enthalten insgesamt rund 280 000 Personendatensätze - so genannte F-16-Karteien, sowie 57 400 Datensätze zu Vorgängen - so genannte F-22-Karteien - und 1700 Statistikbögen. Die Datensätze beinhalten eine Bilddatei, eine Personenkartei mit Statistikbögen und eine von den Amerikanern entwickelte Recherche-Datenbank mit Suchmaske.
Den Namen «Rosenholz» hat sich der deutsche Verfassunsschutz ausgedacht. Im Zusammenhang mit den Ermittlungen wegen Spionage für die Stasi wurde den deutschen Behörden seit 1993 die Möglichkeit gegeben, Informationen aus den in den USA befindlichen HVA-Karteien zu erhalten. Für die Beschaffung dieser Informationen wählte der Verfassungsschutz den Namen «Rosenholz».