Geschichte Geschichte: Offene DDR-Versicherungsfälle noch bis 2050

Dresden/Berlin/dpa. - Zu dieser Einschätzung gelangte Nikolaus von Lenthe,Abteilungsleiter der zuständigen Finanzierungs- undBeratungsgesellschaft (FuB), am Mittwoch in der «LeipzigerVolkszeitung». Man gehe davon aus, noch weitere Anfragen zu erhalten,sagte von Lenthe auf Nachfrage. Die Bearbeitung gleiche einer«Sisyphusarbeit». Von Lenthe rechnet damit, dass Anfragen vonMenschen mit Geburtsschäden, die in den 1980er Jahren oder im erstenHalbjahr 1990 zur Welt kamen, vermehrt an die FuB - eine Tochter derKfW-Bankengruppe - gestellt werden.
Zudem stelle man sich auf vereinzelte Anfragen ehemaliger DDR-Bürger ein, «die bis heute an den Folgen ihrer Erkrankungen aus den60er und 70er Jahren oder davor leiden». Die Betroffenen hätten vonder Staatlichen Versicherung der DDR Ausgleichszahlungen für ihrekrankheitsbedingten Fehltage bekommen. «Diese Menschen werden nunnachfragen, ob sie ein Recht auf finanzielle Versorgung durch die FuBhaben, da sie bis heute an den Folgen ihrer früheren Krankheitenleiden», erklärte von Lenthe der dpa. Ein weiterer Punkt sindRentenbescheide, die sich als Folge von Versicherungsleistungen nachErkrankungen geringfügig erhöhen könnten.
Die Staatliche Versicherung der DDR war nach derWiedervereinigung vom Allianzkonzern übernommen worden. Diejährlichen Überschüsse der ehemaligen Versicherung flossen jedoch andas frühere DDR-Finanzministerium. Deshalb kümmerte sich der Bund alsRechtsnachfolger um die verbliebenen Versorgungsansprüche. Zu diesemZweck wurde die Staatliche Versicherung der DDR in Abwesenheit (SinA)gegründet, die 2008 von der KfW-Bankengruppe abgelöst wurde.