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Geschichte Geschichte: Frühere Stasi-Offiziere werden immer offensiver

02.04.2006, 18:46
Symbolisch steht ein Stuhl auf dem Podest im Verhörraum der Stasi in der Gedenkstätte «Roter Ochse» in Halle/Saale. (Foto: dpa)
Symbolisch steht ein Stuhl auf dem Podest im Verhörraum der Stasi in der Gedenkstätte «Roter Ochse» in Halle/Saale. (Foto: dpa) dpa-Zentralbild

Berlin/dpa. - Diessei alarmierend, denn die SED-Diktatur sei nicht harmlos gewesen. Eshabe 250 000 politische Gefangene gegeben, darunter viele, derenLeben zerstört wurde. «17 Millionen Menschen wurden ihrer Freiheitberaubt», betonte Birthler.

Neben Aktionen der überwiegend älteren Ehemaligen des DDR-Ministeriums für Staatssicherheit (MfS/Stasi) gebe es auf der anderenSeite ein neues waches Interesse für die kritische Aufarbeitung derDDR-Vergangenheit. Gerade Jüngere und auch Schulklasseninteressierten sich für die Vergangenheit und wollten beispielsweisewissen, welche Rolle die Stasi in ihrer eigenen Stadt gespielt hat.Die Bundesbeauftragte bezeichnete es als Gewinn, dass gleich nach demEnde der DDR die Auseinandersetzung mit der diktatorischenVergangenheit begonnen habe. Birthler: «Zumeist braucht es jaGenerationen, bis Diktaturen aufgearbeitet werden.»

Noch immer sei das Interesse von Bürgern an einer persönlichenEinsicht ihrer Stasi-Akten sehr groß. Allein 2005 gingen rund 80 000solcher Anträge ein - darunter auch Hilferufe von Leuten, die gegenGerüchte kämpften, sie hätten für die Stasi gearbeitet. «Die Aktensind auch dazu da, Menschen vor einem falschen Verdacht zu schützen.»Dringende Anfragen in diesem Zusammenhang würden mit Vorrangbearbeitet.