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Geschichte Geschichte: Entschädigung der Nazi-Zwangsarbeiter fast abgeschlossen

10.06.2005, 15:02

Berlin/Genf/dpa. - Die Entschädigung der Sklaven- undZwangsarbeiter des Nazi-Regimes ist nahezu beendet. Am Freitagschloss die Internationale Organisation für Migration (IOM) in Genfihre Zahlungen ab. Sie war für die nichtjüdischen Zwangsarbeiteraußerhalb Mittel- und Osteuropas zuständig und überwies bislangEntschädigungen an mehr als 80 000 überlebende Opfer.

«60 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkrieges, sind noch viele derhochbetagten und gebrechlichen Opfer am Leben und erfahren dieAnerkennung ihres Leidens, auf die sie so lange gewartet haben»,sagte IOM-Generaldirektor Brunson McKinley. Die IOM war eine derletzten Partnerorganisationen, die jetzt die Zahlungen beendenkonnte. Zu regeln seien noch einige Entschädigungen in Russland sowieteilweise komplizierte Auszahlungen an die Erben inzwischengestorbener Opfer.

Die in Berlin ansässige Bundesstiftung «Erinnerung, Verantwortungund Zukunft» hatte im Juni 2001 erste Zahlungen an diePartnerorganisationen angewiesen und seither gut 1,6 Millionen Opferentschädigt. Für die Entschädigung hatten Staat und Wirtschaftinsgesamt gut fünf Milliarden Euro aufgebracht.

Bei der IOM gingen mehr als 332 000 Entschädigungsanträge fürSklaven- und Zwangsarbeit ein. Die IOM wurde als eine Organisationzur Unterstützung von Flüchtlingen und Vertriebenen nach dem Krieggegründet. Entschädigt wurde nach den im deutschen Stiftungsgesetzfestgelegten Höchstbeträgen: Opfer von Sklavenarbeit erhalten je 7669Euro, Opfer von Zwangsarbeit in der Industrie erhalten je 2556 Euround Opfer von Zwangsarbeit in der Landwirtschaft je 1022 Euro. FürVermögensschäden dürften noch einmal mehr als 15 500 Menschen von derIOM Entschädigungen bekommen.