Geschichte Geschichte: «Der Kampf geht weiter!»

Berlin/dpa. - Zum 40. Jahrestag hatten sich am Nachmittag amKurfürstendamm am damaligen Schauplatz des Attentates, wo Dutschke am11. April 1968 von dem Attentäter Josef Bachmann niedergeschossenworden war, mehrere hundert Menschen zu einer Gedenkkundgebungversammelt. An der Gedenktafel waren Kränze und Blumen niedergelegtworden, aus dem Lautsprecher erklang das Lied von Wolf Biermann «DreiKugeln auf Rudi Dutschke».
An der Kundgebung nahmen auch die Witwe Gretchen Klotz-Dutschkeund sein jüngster Sohn Marek teil. Auf der Fahrbahn desKurfürstendamms waren mehrere Dutzend Fahrräder niedergelegt worden.Sie sollten an die Geschehnisse am 11. April 1968 erinnern, alsDutschke auf dem Fahrrad niedergeschossen worden war.
Ströbele wies jede Verbindungen der AußerparlamentarischenOpposition (APO) mit den gewalttätigen Zielen und Aktionen derterroristischen «Roten Armee Fraktion» (RAF) oder eine «wie auchimmer gearteten Nähe zum Nationalsozialismus» als «ungeheuerlich»zurück. «Niemand will die APO verherrlichen, wir haben auch geirrtund Fehler gemacht, aber wir haben die Gesellschaft auch im positivenverändert und damit revolutioniert», betonte Ströbele.
Dutschkes Witwe sagte, ihr Mann habe «die Sache der Erniedrigtenund Beleidigten dieser Welt zu seiner Sache gemacht». Sie erinnertenoch einmal an die dramatischen Stunden nach dem Attentat vonGründonnerstag 1968, als man ihr gesagt habe, ihr Mann sei tot. «Dieelf folgenden Jahre waren keine einfachen Jahre für uns. Rudi hataber nie aufgegeben, bei allen physischen Problemen und auch als sichFreunde von ihm abwendeten».
Die Bundesvorsitzende der Grünen, Claudia Roth, nannte Dutschke«einen der großen Köpfe in der Geschichte der Emanzipationsbewegung»und er sei auch «im Herzen vieler Menschen geblieben, weil er denaufrechten Gang gelehrt hat». Bereits am Vormittag hatte es einekleine Gedenkkundgebung in der Kochstraße in Berlin-Kreuzberg vor demVerlagsgebäude des Axel-Springer-Konzerns gegeben. Dort soll ein Teilder Kochstraße in Rudi-Dutschke-Straße umbenannt werden. AmFreitagabend standen noch mehrere Gedenkveranstaltungen in Berlin aufdem Programm, darunter im Berliner Ensemble mit Claus Peymann und imfrüheren Amerikahaus am Bahnhof Zoo, wo auch eine Ausstellung überdie 68er-Bewegung gezeigt wird.

