Geschichte Geschichte: Ansturm auf Waffen der DDR-Führungsriege

Suhl/München/dpa. - «DieStadt Suhl konnte uns keine geeigneten, den Sicherheitsanforderungenentsprechende Lagerräume anbieten», sagte die zuständigeAuktionatorin Christiane Bernuth am Freitag auf Anfrage. Die 31Waffen sollten im Congress Centrum Suhl am 25. Oktober unter denHammer kommen, darunter die private Waffensammlung von Erich Mielke.Dort sei aus räumlichen Gründen eine längere Präsentation der Waffennicht möglich gewesen, sagte Bernuth. Die Versteigerung soll nun am20. April 2009 im Münchner Auktionshaus Hermann Historica über dieBühne gehen.
«Wir haben eine sehr große Nachfrage auf Bieterseite und wollendie Versteigerungsobjekte deshalb mindestens vier Tage vor derAuktion in einer Ausstellung präsentieren», sagte Bernuth. DieZusammenarbeit mit der Stadt Suhl bezeichnete sie als «nicht sehrgut». Dort war noch niemand über die Verlegung der Auktion nachMünchen informiert. «Wir halten uns an den Vertrag, dass dieVersteigerung nicht stattfinden soll, ist uns nicht bekannt», sagteeine Sprecherin.
Die 30 Jagd- und Sportgewehre sowie Pistolen stammen nach Angabender Organisatoren der Auktion aus den privaten Beständen der früherenDDR-Spitze. Sie gehörten einst den SED-Chefs Walter Ulbricht undErich Honecker, DDR-Wirtschaftsminister Günther Mittag und Stasi-ChefErich Mielke. Nach der Wende waren die Waffen in den Besitz von dreiPrivatsammlern gekommen. Die Pistolen und Gewehre sind zum Teil mitpersönlichen Widmungen und wertvollen Gravuren verziert.
Unter den Unikaten befinden sich den Angaben zufolge eine Hahn-Doppelbüchse, die etwa um 1900 gebaut wurde, sowie ein DrillingModell Super Luxus aus dem Jahre 1988. Die Waffensammlung von Mielkegalt als die größte Privatsammlung in der DDR. Insgesamt rechnet dasAuktionshaus mit einem Erlös von mindestens einer halben MillionEuro.