Gentechnik Gentechnik: Großbritannien erlaubt Klonen von menschlichen Embryonen

London/dpa. - Wie die koreanischen wollen auch die britischen Wissenschaftlermit Hilfe der Stammzellen Behandlungsmöglichkeiten für Diabetes,Parkinson und Alzheimer erforschen. Die Stammzellen haben den großenVorteil, dass sie sich in alle möglichen Arten von Zellen ausbildenkönnen. Prof. Alison Murdoch, die Leiterin des Forschungsprojekts inNewcastle, sagte, es werde aber mindestens fünf Jahre dauern, ehe manStammzellen-Behandlungen an Patienten testen könne.
Kritiker halten die Methode für unethisch. Embryonen, in denen einganz bestimmter Mensch mit zahllosen individuellen Eigenschaftenbereits voll angelegt sei, würden hier erzeugt, nur um im Diensteanderer Menschen benutzt und dann zerstört zu werden. «Wir sindnatürlich auch dafür, schreckliche Krankheiten zu bekämpfen», sagteProf. Jack Scarisbrick von der Anti-Klon- und AbtreibungsstiftungLife. «Aber dafür brauchen wir kein Klonen. Stammzellen vonErwachsenen sind wahrscheinlich genauso gut, wenn nicht besser.Außerdem heiligt der Zweck nicht die Mittel.»
Die Befürworter des Verfahrens halten dagegen, dass die Embryonennoch kein Nervensystem entwickelt hätten und deshalb noch lange nichtals Menschen bezeichnet werden könnten. Sie bestünden nur aus einigenhundert Zellen. Prof. Morrison sagte, ihr Team habe bereits«überwältigende Unterstützung von führenden Wissenschaftlern ausaller Welt und viele Briefe von Patienten» erhalten. Großbritannienhatte das Klonen menschlicher Embryonen zu Forschungszwecken 2001legalisiert. Das Klonen von Embryonen zur Schaffung eines Babys istweiter strafbar.
Beim therapeutischen Klonen wird das Erbmaterial einerausgewachsenen Zelle in eine entkernte Eizelle gesetzt. Diese wächstinnerhalb weniger Tage zu einem Stadium heran, in dem embryonaleStammzellen entnommen werden. In Deutschland ist das Verfahrenverboten.