Geheimdienste Geheimdienste: CSU will BND-Umzug stoppen

München/Berlin/dpa. - Die CSU will den Umzug desBundesnachrichtendienstes (BND) nach Berlin wegen einer angeblichenKostenexplosion stoppen. CSU-Landtagsfraktionschef Joachim Herrmannwarf der Bundesregierung am Dienstag vor, mit falschen Zahlenoperiert zu haben.
Einem Bericht des «Münchner Merkur» (Dienstag) zufolge werden sichdie Kosten für den Umzug voraussichtlich auf 1,7 Milliarden Eurobelaufen - doppelt so teuer wie ursprünglich geplant. Der Sprecherdes Bundesrechnungshofs sagte der dpa, dem Vertrauensgremium desHaushaltsausschusses würden zur nächsten Sitzung am 27. Januar dieAlternativen für einen BND-Verbleib in Pullach bei München und einenUmzug nach Berlin vorgelegt. Zu den Kosten äußerte er sich ebensowenig wie der BND.
«Es geht nicht an, dass zunächst mit viel zu niedrigen Kostengearbeitet wird, um ein Projekt durchzusetzen», so Herrmann. SeinerAnsicht ist sei ein Umzug zu diesen Kosten «nicht vertretbar». Erhabe Verständnis, dass die Bundesregierung den BND in Berlinansiedeln wolle. Doch müsse dabei das Kosten-Nutzen-Verhältnisbeachtet werden.
Laut Zeitungsbericht kommt der Bundesrechnungshof zu dem Ergebnis,dass ein Verbleib des BND in Pullach wegen Sanierungsarbeiten zwarebenfalls mit Millionen-Investitionen verbunden sei, jedoch deutlichweniger kosten würde als ein Umzug.