Letzte Gespräche Frankreichs Premier Lecornu sucht Ausweg aus Regierungskrise
Macron hat dem zurückgetretenen Premier eine 48-Stunden-Frist gesetzt, um einen Ausweg aus der politischen Krise zu finden. Bei den Beratungen hat Lecornu zwei Schwerpunkte.

Paris - Frankreichs am Montag überraschend zurückgetretener Premier Sébastien Lecornu hat Beratungen mit den Parteispitzen über einen Ausweg aus der Regierungskrise begonnen. Lecornu traf sich am Morgen mit den Parteivorsitzenden des Mitte-Bündnisses von Präsident Emmanuel Macron sowie den Vorsitzenden der beiden Kammern des Parlaments, teilte die Regierung mit. Am Nachmittag und Mittwochfrüh wolle er sich mit Verantwortlichen der übrigen Parteien beraten.
Nach seinem Rücktritt war Lecornu von Macron beauftragt worden, bis Mittwochabend letzte Gespräche mit den politischen Kräften zur Stabilisierung des Landes zu führen und einen Ausweg aus der Krise zu finden. Lecornu habe den Parteispitzen vorgeschlagen, die Diskussionen auf den Haushaltsplan für das kommende Jahr und die Zukunft des französischen Überseegebiets Neukaledonien zu konzentrieren, teilte die Regierung mit. Beide Themen hätten für alle Parteien Priorität.
Der erst vor vier Wochen gestartete Regierungschef Lecornu war am Montagmorgen zurückgetreten. Die Zusammensetzung seines am Vorabend vorgestellten Kabinetts war bei den Konservativen auf Kritik gestoßen. Der Vorsitzende der Républicains, der im Amt bestätigte Innenminister Bruno Retailleau, hatte mit einem Rückzug seiner Partei aus der neuen Regierung gedroht, weil er diese dort nur unzureichend vertreten sah.