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Frankreich Frankreich: Wurde Arafat mit Polonium vergiftet?

17.10.2012, 09:58
Jassir Arafat war 2004 unter ungeklärten Umständen in einem Militärkrankenhaus bei Paris gestorben. Seine Witwe Suha Arafat, hier 1995 mit ihrem Mann, hatte im Juli 2012 Anzeige in Frankreich erstattet. (ARCHIVFOTO: DAPD)
Jassir Arafat war 2004 unter ungeklärten Umständen in einem Militärkrankenhaus bei Paris gestorben. Seine Witwe Suha Arafat, hier 1995 mit ihrem Mann, hatte im Juli 2012 Anzeige in Frankreich erstattet. (ARCHIVFOTO: DAPD) AP

Nanterre/AFP. - Suha Arafat sei Mitte September im französischen Nanterre bei Paris zu ihrer Anzeige gegen Unbekannt wegen Ermordung ihres Mannes angehört worden, verlautete am Mittwoch aus Ermittlerkreisen. Die Witwe vermutet, dass ihr Mann mit dem radioaktiven Stoff Polonium vergiftet wurde.

Suha Arafat, die auf Malta lebt, hatte im Juli Anzeige in Frankreich erstattet. Dort war ihr Mann im Jahr 2004 unter bis heute ungeklärten Umständen in einem Militärkrankenhaus bei Paris gestorben. Anfang Juli hatten Schweizer Experten mitgeteilt, sie hätten an persönlichen Gegenständen Arafats eine erhebliche Konzentration des hochgiftigen Stoffs Polonium nachgewiesen. Die Palästinenser verdächtigen Israel seit Jahren, Arafat ermordet zu haben, was Israel zurückweist.

Die französischen Ermittler wollen am 26. November nach Ramallah im Westjordanland reisen, wo Arafat bestattet wurde, wie es in Ermittlerkreisen weiter hieß. Es werde „womöglich mehrere Wochen dauern, vielleicht einen Monat“, um Proben vom Leichnam Arafats zu nehmen und diese analysieren zu können. Experten des Schweizer Labors würden zur gleichen Zeit vor Ort sein.

Die Palästinenserbehörde hatte einer Exhumierung Arafats zugestimmt. Arafats Neffe Nasser al-Kidwa hatte sich jedoch dagegen ausgesprochen, weil ein im Juli ausgestrahlter Dokumentarfilm des katarischen Fernsehsenders Al-Dschasira Arafats Vergiftung längst bewiesen habe.