Forsa-Umfrage Forsa-Umfrage: 50 Prozent wollen Merkel als Kanzlerin

Berlin - Es gibt Neues über Merkel, dieses Mal ist es die Zahl 50. Keine Milliarden, keine Verhandlungsstunden, sondern Prozent. 50 Prozent der Wahlberechtigten ziehen derzeit Merkel als Kanzlerin vor, hat das Umfrageinstitut Forsa im Auftrag von Stern und RTL herausgefunden. Zur Auswahl stand außerdem noch SPD-Chef Sigmar Gabriel, der nur 13 Prozent von sich überzeugen konnte.
Merkel hat um zwei Prozentpunkte zugelegt, dafür verlor Gabriel einen Punkt. Obwohl die eine wegen ihrer Flüchtlingspolitik in der Kritik steht, und obwohl der andere gerade dem Wähler soziale Wohltaten versprochen hat.
Merkel lag zuletzt im Dezember bei 50 Prozent
In der Reihung der vergangenen Monate hat Merkel bei der Forsa-Sternumfrage den Höchstwert von 55 Prozent nach dem August verlassen, als die Flüchtlingskrise langsam anfing.
Sie pendelte danach zwischen 44 und 50 Prozent – die 50 hat sie zuletzt im Dezember erreicht. Da hatte der CDU-Parteitag die Kanzlerin gefeiert, die CSU hatte ganz offensichtlich mit Kritik überzogen und die Befragten hatten Weihnachten hinter und Silvester vor sich. Gabriel erreichte sein Hoch im November mit 17 Prozent und rutscht seitdem Punkt für Punkt nach unten. Die 13 Prozent von diesem März liegen allerdings noch über den zwölf Prozent vom August 2015.
So beliebt sind die deutschen Spitzenpolitiker
In einer anderen Beliebtheitsabfrage ist es für Merkel zuletzt ebenfalls wieder aufwärts gegangen: Der ARD-Deutschlandtrend, ermittelt vom Institut Infratest dimap, fragt allmonatlich nach der Beliebtheit von zehn (vorgegebenen) Spitzenpolitikern. Da ist Merkel von Juli (67 Prozent) bis November (49 Prozent) ziemlich deutlich eingebrochen, während sich fast parallel der spöttisch-distanzierte Finanzminister Wolfgang Schäuble an die Spitze und der brachial-distanzierte Horst Seehofer zumindest in Merkels Umfragenähe schob.
Im Dezember und Januar legte Merkel wieder deutlich zu. Nach einem Einbruch im Februar folgte in der vergangenen Woche veröffentlichten März-Umfrage ein fast ebenso deutlicher Aufstieg auf wieder 54 Prozent – parallel zu einem Abstieg Seehofers.
Infratest dimap verzichtet in der Woche vor Wahlen auf Umfragen
Daraus kann man mehrerlei ableiten. Zum Beispiel: Die Kritik an Merkel ist zwar laut, dringt aber weniger tief ins Wählerbewusstsein als vermutet. Oder: Die Ideen des SPD-Chefs klingen wähleraffin, verfangen aber nicht. Oder aber: Umfragewerte klingen sehr konkret, sind aber höchstens in der groben Gewichtung einigermaßen realistisch, aber nicht, wenn es um ein Auf und Ab von ein paar Punkten geht. Der Kanzlerfähigkeitsvergleich von Forsa ist ohnehin nur ein theoretischer. Gewählt werden die Parteien.
Eine Relevanz für Wahlen mag es dennoch geben: Zumindest Infratest dimpa verzichtet daher darauf, in der Woche vor Wahlen Umfragen zu veröffentlichen.