Flugzeugabsturz Flugzeugabsturz: Polen räumt Schuld ein an Kaczynskis Tod
WARSCHAU/AFP. - Die mangelnde Ausbildungder Besatzung sei eine "Gefahr für die Flugsicherheit"gewesen, teilte am Freitag die polnische Regierungskommissionmit.
Wesentliche Fehler, die zu dem Unglück imApril 2010 führten, wiesen die polnischenErmittler in ihrem Abschlussbericht den Pilotenzu. Die Präsidentenmaschine sei beim Landeanflugauf den westrussischen Flughafen von Smolenskzu schnell und zu tief geflogen. Den Pilotensei wegen des dichten Nebels zudem kein "Sichtkontakt"mit dem Boden möglich gewesen. Einen technischenDefekt an der Maschine gab es demnach nicht.
Das Unglück geht nach Ansicht der polnischenErmittler teilweise aber auch auf Fehler derrussischen Seite zurück. So sei die Beleuchtungsanlagedes Flughafens "fehlerhaft und unvollständig"gewesen. Zudem habe der Verantwortliche fürden Landebereich der Besatzung der Präsidentenmaschine"falsche" Anweisungen erteilt, hieß es indem mehr als 320 Seiten langen Bericht. Erwar von einer Kommission aus 17 Armee-Vertreternund 17 zivilen Experten im Auftrag der polnischenRegierung erstellt worden. Die russischenErmittler erklärten, der polnische Berichtdecke sich mit den wesentlichen Erkenntnissendes russischen Abschlussberichts. Diesen hatteMoskau bereits im Januar vorgelegt. Darinwurde der polnischen Seite die alleinige Schuldam Absturz zugeschrieben. Demnach sollen ranghoheVertreter der polnischen Regierung an Bordder Maschine Druck auf die schlecht ausgebildeteCrew ausgeübt haben, trotz schlechter Sichtzu landen.
Polens Verteidigungsminister Bogdan Klichtrat angesichts der Ermittlungsergebnissezurück. Militärstaatsanwalt Krzysztof Parulskikündigte an, dass Anklagen gegen mehrere polnischeArmeeangehörige im Zusammenhang mit dem Unglückvorbereitet würden.
