1. MZ.de
  2. >
  3. Deutschland & Welt
  4. >
  5. Politik
  6. >
  7. Flüchtlinge im Mittelmeer ertrunken: Flüchtlinge im Mittelmeer ertrunken: 45 Tote an libyscher Küste angespült

Flüchtlinge im Mittelmeer ertrunken Flüchtlinge im Mittelmeer ertrunken: 45 Tote an libyscher Küste angespült

25.10.2015, 15:39
45 Leichen sind am Wochenende an die libysche Küste angeschwemmt worden. Sie hatten weniger Glück als die auf dem Bild zu sehenden Schiffbrüchigen, die gerettet werden konnten. (Symbolbild).
45 Leichen sind am Wochenende an die libysche Küste angeschwemmt worden. Sie hatten weniger Glück als die auf dem Bild zu sehenden Schiffbrüchigen, die gerettet werden konnten. (Symbolbild). dpa Lizenz

Tripolis - An der Küste Libyens sind 45 Leichen von Flüchtlingen angespült worden. An drei Uferabschnitten östlich der Hauptstadt Tripolis habe der Libysche Rote Halbmond die Toten bis zum Samstagabend geborgen, sagte ein Sprecher der Deutschen Presse-Agentur am Sonntag. Der Osten des Bürgerkriegslandes ist ein Drehkreuz für den Menschenschmuggel von Nordafrika über das Mittelmeer. Unter anderem von der Stadt Suwara aus starten viele - oftmals schrottreife und überfüllte - Boote in Richtung Europa.

Ob die gefunden Leichen die Folge eines oder mehrerer gesunkener Schiffe waren und welche Nationalität die Opfer hatten, blieb zunächst unklar.

Libyschen Medienberichten zufolge stammten die Flüchtlinge aus verschiedenen afrikanischen Ländern. Das Ziel der meisten Flüchtlinge ist die italienische Insel Lampedusa. Sie ist etwa 300 Kilometer von der libyschen Küste entfernt.

Bis zum 15. Oktober hatten in diesem Jahr laut Internationaler Organisation für Migration (IOM) 137 000 Menschen Italien auf dem Seeweg erreicht - ein Großteil von diesen startet in Libyen. Mehr als 2800 Migranten starben auf dem Weg.
Im Herbst wird das Wetter über dem Mittelmeer unbeständiger und die See rauer. Zum Jahresende wagen erfahrungsgemäß deutlich weniger Flüchtlinge eine Überfahrt als während der Sommermonate. (afp, dpa)

Erst am Morgen wurde bekannt, dass bei stürmischem Wetter wenige Kilometer östlich der Ägäisinsel Lesbos erneut ein Flüchtlingsboot gekentert ist. Mindestens drei Menschen - eine Frau und zwei Kleinkinder - kamen im Wasser ums Leben.