FDP II FDP II: Politiker Wolfgang Mischnick gestorben

Berlin/dpa. - Der langjährige FDP-Fraktionschef und frühere Bundesminister Wolfgang Mischnick ist tot. Das teilte die FDP am Montag in Berlin mit. Der 81-Jährige sei schwer krank gewesen. Mischnick starb in der Nacht zum Montag in einem Krankenhaus im Hochtaunuskreis.
Die FDP-Spitze würdigte Mischnick als einen «großen Freien Demokraten». Mischnick zähle «zu den Gründervätern unserer Demokratie», erklärten FDP-Chef Guido Westerwelle und der Vorsitzende der FDP-Bundestagsfraktion, Wolfgang Gerhardt. «Es gibt nur wenige Menschen, die so imponierend und stetig wie Wolfgang Mischnick den Liberalismus in Deutschland über Jahrzehnte geprägt haben.»
Keiner stand länger an der Spitze einer Bundestagsfraktion: 23 Jahre - von Januar 1968 bis Januar 1991 - leitete Mischnick die Geschicke der FDP im deutschen Parlament. Aus der Opposition zu Zeiten der Großen Koalition führte er die Freidemokraten wieder in die Regierungsverantwortung der sozial-liberalen Koalition (1969-82) und später in die christlich-liberale Regierung. In den Jahren 1961 bis 1963 war der als «Erzliberaler» geltende Mischnick Bundesminister für Vertriebene, Flüchtlinge und Kriegsgeschädigte. Von 1964 bis 1988 hatte er das Amt des stellvertretenden FDP-Vorsitzenden inne.
«Unabhängig von allen Ämtern und Erfolgen war für Wolfgang Mischnick das Menschliche stets Maßstab seines Denkens und Handelns», würdigten Westerwelle und Gerhardt den Gestorbenen.
Der am 29. September 1921 geborene Mischnick wuchs in Dresden auf. 1939 wurde er in die Wehrmacht eingezogen. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs flüchtete er 1948 in den Westen Berlins und kam von dort nach Frankfurt am Main. Dort trat er der hessischen LDP/FDP bei. 1957 wurde Mischnick in den Bundestag gewählt und war bis 1994 dessen Mitglied.