Fachbegriffe zu Atom-Unfällen Fachbegriffe zu Atom-Unfällen: GAU, Super-GAU, INES, Kernschmelze
Berlin/dpa. - IhreSicherheitssysteme sollen eigentlich so ausgelegt sein, dass auch dieschwerste Störung noch beherrschbar ist - als Bedingung für dieGenehmigung. Die Systeme müssten gewährleisten, «dass dieStrahlenbelastung außerhalb der Anlage die nach derStrahlenschutzverordnung geltenden Störfallgrenzwerte nichtüberschreitet», heißt es beim Bundesamt für Strahlenschutz (BfS).
Kommt es infolge eines schweren Störfalls aber zu einerKatastrophe, die nicht mehr beherrscht wird, ist umgangssprachlichoft von einem «SUPER-GAU» die Rede. Dies ist der Fall, wenn derReaktorkern schmilzt oder der Druckbehälter birst - wie bei dembislang größten bekanntgewordenen Unfall in einem Atomkraftwerk 1986in Tschernobyl in der Ukraine.
Wie gravierend ein Störfall tatsächlich ist, bewerten Fachleutenach einer internationalen Bewertungsskala für nukleare Ereignisse:INES. Die Skala reicht von 0 (keine oder sehr geringesicherheitstechnische Bedeutung) bis 7 (schwerste Freisetzung mitAuswirkungen auf Gesundheit und Umwelt in einem weiten Umfeld).
Bei einer KERNSCHMELZE erhitzen sich die Brennstäbe so sehr, dasssie ihre feste Form verlieren. Im ummantelten Brennstab befindet sichder Stoff, der gespalten wird - Uran oder Plutonium. Zur Kernschmelzekann es etwa kommen, wenn Kühl- und Sicherungssysteme gleichzeitigoder kurz nacheinander ausfallen.
Wenn das Kühlwasser absinkt, überhitzt der Reaktorkern, und dieBrennstäbe werden beschädigt. Der Kern wird so heiß, dass dieSchmelzmasse sich durch die Stahlwände des Reaktorbehälters frisst.Damit wird eine große Menge Radioaktivität in dem Schutzgebäuderundherum freigesetzt.
Im Endstadium bahnt sich der geschmolzene Kern seinen Weg durchdie Wände des Reaktors, so dass radioaktive Stoffe nach Außengelangen. Mit einer Kernschmelze gehen häufig Dampf- undWasserstoffexplosionen einher.