Ex-Sportchef Ex-Sportchef: Hessischer Rundfunk fordert eine Million Euro von Emig

Frankfurt/Main/dpa. - IntendantHelmut Reitze sprach von einem besonders schwer wiegenden Fall, da esim hr klare Richtlinien und spezielle Vorgaben für Emig gegeben habe.
Gegen den Radsportexperten laufen strafrechtliche Ermittlungen derFrankfurter Staatsanwaltschaft wegen des Verdachts des Betruges, derBestechlichkeit, der Untreue und der Beihilfe zurSteuerhinterziehung. Er soll über eine «Strohfirma»Produktionszuschüsse zu Sportübertragungen in die eigene Taschegelenkt und zu Unrecht Provisionen abgerechnet haben. Zusätzlichseien dem hr weitere Kosten entstanden, die von einerWirtschaftsprüfungsgesellschaft ermittelt worden seien, teilte derSender mit.
Der hr hatte gegen Emig am 14. Juli eine Verdachtskündigungausgesprochen, als dieser in Untersuchungshaft saß. SpätereEinlassungen Emigs bei der Staatsanwaltschaft wertete der Sender alsGeständnis und sprach am 11. August eine erneute fristlose Kündigungwegen der nunmehr als erwiesen angesehenen Tat aus. Vor demArbeitsgericht geht es aber ausschließlich um die Rechtswirksamkeitder Kündigung, ein Termin für einen Strafprozess steht noch nichtfest. Für die Verhandlung vor dem Arbeitsgericht setzte das Gerichtden 3. Mai 2006 als Termin fest und ordnete das persönlicheErscheinen Emigs an.
Nach Darstellung des hr vor Gericht hatte es bereits vor JahrenBedenken gegen die enge Zusammenarbeit der Sportredaktion mit einervon Emigs Ehefrau betriebenen PR-Agentur gegeben, die im Jahr 2000gestoppt wurde. Emig habe daraufhin die Firma SMP mit seiner Frau alsstille Teilhaberin und einem weiteren Partner gegründet. «Er hatvorsätzlich und gezielt gegen Anweisungen verstoßen», sagte einer derhr-Vertreter. Den hr und die für die Übertragungen zahlendenSportveranstalter habe Emig regelmäßig getäuscht, indem er «massiv»Geld abzweigte.