Fundstück von 1993 Ex-Präsident George H.W. Bush's Brief an seinen Nachfolger Bill Clinton erinnert an friedlichere Zeiten

Washington - Inmitten des wohl härtesten Wahlkampfs der US-Geschichte erinnert ein alter Brief von Ex-Präsident George H.W. Bush an seinen Nachfolger Bill Clinton an gemäßigtere Zeiten: „Ihr Erfolg ist nun der Erfolg unseres Landes“, schrieb der Republikaner 1993 nach seiner Niederlage an den demokratischen Gegner, der nach ihm im Weißen Haus einzog. „Ich unterstütze Sie“.
Der 41. Präsident der Vereinigten Staaten gab seinem Nachfolger Clinton in dem handschriftlichen Brief zur Übergabe auch einen Rat: „Es wird sehr harte Zeiten geben. Aber lassen Sie sich nicht von den Kritikern entmutigen oder vom Kurs abbringen.“ Zugleich wünschte Bush seinem politischen Kontrahenten und dessen Familie alles Gute.
In den sozialen Netzwerken sorgt der elegante Brief nun für mannigfache Bewunderung, nachdem ihn Tom Ashbrook, der Radiomoderator eines amerikanischen Hörfunknetzes, wieder hervorgeholt, gepostet und mit den Worten kommentiert hatte: „Lest das. Denkt darüber nach. George H.W. Bushs freundliche Übergabe an Bill Clinton.“ Angesichts der immer neuen Tiefpunkte im gegenwärtigen erbitterten Wahlkampf zwischen Donald Trump und Hillary Clinton schrieb ein Nutzer auf Twitter: „Was ist mit uns in den letzten 20 Jahren passiert? Fassungslos. Beschämt.“
Trump offenbart sich als schlechter Verlierer
Donald Trump hatte mit seinen Aussagen im TV-Duell erneut für Kopfschütteln und Diskussionen gesorgt. Er wolle das Ergebnis der US-Präsidentschaftswahl am 8. November nur dann vollkommen anerkennen, wenn die Wahl auf ihn falle, sagte Trump auf einer Wahlkampfveranstaltung vor Anhängern in Delaware (Ohio). „Ich werde ein deutliches Wahlergebnis akzeptieren. Ich würde mir aber das Recht vorbehalten, im Falle eines fragwürdigen Resultats dieses anzufechten oder juristisch dagegen vorzugehen“, ergänzte der 70-jährige Präsidentschaftskandidat der Republikaner.
Dies begründete er damit, weil die Medien parteiisch seien und nachteilig über ihn berichten. Außerdem seien Millionen Menschen in den Wählerverzeichnissen registriert, die dort nicht auftauchen dürften. Die Wahl stehe ohnehin unter Manipulationsverdacht, weil seiner Kontrahentin das Antreten überhaupt genehmigt worden sei, fügte Trump mit Blick auf den E-Mail-Skandal um Clinton hinzu. Ginge es nach ihm, würde seine Gegnerin „im Gefängnis“ sitzen, hatte er bereits in der zweiten TV-Debatte verlauten lassen. Ein respektvoller Umgang sieht zweifellos anders aus. (mit afp)