Erzgebirge Erzgebirge: Bürgermeister duldet Proteste gegen Flüchtlingsunterkunft
In Nassau im Erzgebirge soll eine Flüchtlingsunterkunft eingerichtet werden - zum Missfallen eines Großteils der Bürger im Frauensteiner Ortsteil. Wie die „Freie Presse“ berichtet, informierte ein Mitarbeiter des Landratsamtes Mittelsachsen die Bevölkerung über die Pläne. 750 Einwohner zählt Nassau, 88 Asylbewerber sollen im ehemaligen Hotel „Nassauer Hof“ untergebracht werden.
Den Behördenvertretern schlug so viel Hass und Geschrei entgegen, dass der Bürgermeister schließlich kapitulierte. „Dann stellen Sie sich hin und protestieren - aber bitte gewaltlos“, sagt der parteilose Reiner Hentschel dem Bericht zufolge. Der Ortsvorsteher versucht noch halbherzig, die Situation zu retten. Er ruft dazu auf, sich „nicht mit den Rechtsextremen abzugeben“
Später räumt auch er ein: „Wir können nicht verhindern, dass sie sich einreihen und müssen es akzeptieren“. Wenn auch ohne Abzeichen und Flaggen.
Der Bericht der „Freien Presse“ listet Versuche von Lokalpolitikern auf, die Einrichtung von Flüchtlingsheimen zu unterbinden.
Empörte Reaktionen
In den sozialen Netzwerken zeigt sich unterdessen die Empörung über das Einknicken vor rechten Parolen oder gar die Unterstützung fremdenfeindlicher Gruppierungen. (cm)