Erzbistum Köln Erzbistum Köln: Kardinal Woelki folgt auf Kardinal Meisner
Köln - Der Berliner Kardinal Rainer Woelki wird neuer Erzbischof von Köln. Dies bestätigten mit der Personalie Befasste dem "Kölner Stadt-Anzeiger". Die nordrhein-westfälische Landesregierung, die nach dem Preußischen Konkordat der Ernennung Woelkis durch Papst Franziskus formell zustimmen muss, fasste am Mittwoch den entsprechenden Beschluss. Damit könne die Bekanntgabe am Freitag Mittag zeitgleich in Rom und Köln erfolgen, hieß es.
Offen ist derzeit, inwieweit die Wunschliste des Kölner Domkapitels für die Nachfolge von Kardinal Joachim Meisner durch die zuständige Bischofskongregation des Vatikans oder durch den Papst selbst verändert worden ist. Dies war zuletzt bei der Bestimmung des neuen Freiburger Erzbischofs der Fall, der Ende Mai gewählt wurde.
Rainer Maria Woelki, geb. 1956
Bei Rainer Woelki ist eine Erhebung in den Kardinalsrang gar nicht mehr nötig. Denn der Berliner Erzbischof trägt schon seit 2012 die purpurroten Kardinalsgewänder. 2011 transferierte Papst Benedikt XVI. den damaligen Kölner Weihbischof vom Rhein an die Spree, also aus katholischen Stammlanden mitten in die tiefe Diaspora. Woelki, der aus Köln-Mülheim kommt, hat aus seiner Heimatverbundenheit nie ein Hehl gemacht.
Nach Angaben von Insidern war Woelki nicht unter den Kandidaten, die das zur Wahl berechtigte 15-köpfige Kapitel nach Rom gemeldet hatte. Als Aspirant auf den Kölner Erzbischofsstuhl wurde der aus Köln-Mülheim stammende frühere Kölner Weihbischof allerdings häufig genannt. Insofern ist die Entscheidung für ihn plausibel. "Wenn die Römer einerseits an den Kölner Vorschlägen schrauben, andererseits die Kölner aber nicht komplett brüskieren wollten, dann ist es doch naheliegend, einen Kardinal in die Kandidatenliste aufzunehmen, der obendrein aus Köln stammt", sagte ein prominenter Kölner Geistlicher.
Woelki, der Protegé und viele Jahre Vertrauter Meisners war, hat sich von dessen Einfluss in seiner Berliner Zeit, wo er seit 2011 amtiert, schnell emanzipiert. Er gilt unterdessen als Vertreter eines pragmatischen Reformkurses in der Kirche und als offen für pastorale Veränderungen, etwa im Umgang mit Homosexuellen und wiederverheirateten Geschiedenen. Die Rückkehr nach Köln dürfte durchaus Woelkis Wünschen und der engen Verbundenheit mit seinem Heimatbistum entsprechen.