Erdogan zur Hochzeit eingeladen Erdogan zur Hochzeit eingeladen: Politiker zeigen sich enttäuscht von Mesut Özil

Die Hochzeitseinladung von Mesut Özil an den türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan sorgt weiter für Aufregung.
CDU-Generalsekretär Paul Ziemiak hat den ehemaligen Fußballnationalspieler aufgefordert, sich beim türkischen Präsidenten für in der Türkei inhaftierte Deutsche einzusetzen. Ziemiak sagte auf dem so genannten „Deutschlandtag“ der Jungen Union in Berlin: Wer für Deutschland spiele und den türkischen Präsidenten als Ehrengast zu seiner Hochzeit empfange, von dem könne man erwarten, dass er „für seinen Staatsangehörigen mal seine Stimme erhebt, wenn man ein gutes Beispiel sein möchte“.
Mesut Özil sei „eine Person, die als großes Beispiel für Integration in Deutschland steht. Wer Beispiel ist, hat eine große Verantwortung“, sagte Ziemiak, der sich auf der JU-Versammlung als Vorsitzender der Jungen Union verabschiedete. Er ist seit Dezember neuer CDU-Generalsekretär.
Sawsan Chebli: Hab Özil verteidigt
Und auch die SPD-Politikerin und Staatssekretärin Sawsan Chebli kritisiert den Sportler für seinen geladenen Hochzeitsgast. „Hab Özil damals verteidigt. Sein Satz: 'Ich bin Deutscher, wenn wir gewinnen, aber ein Immigrant, wenn wir verlieren', hat mich so getroffen", schreibt sie auf Twitter. "Was er nun macht, ist enttäuschend. Er ist Vorbild für Millionen junger Menschen. Finde es verantwortungslos", so Chebli.
Kanzleramtschef Helge Braun äußerte sich ebenfalls zu der Debatte. Der Bild sagte der CDU-Politiker: „Ich glaube, das enttäuscht viele Fußballfans, mich natürlich auch. Fassungslos ist nicht meine Kategorie, ich hätte mir das aber anders gewünscht.“ Fußballer seien schließlich „Symbolfiguren, mit denen sich Menschen identifizieren“.
Özil und dessen Freundin sollen sich am Freitag mit dem türkischen Präsidenten am Istanbuler Flughafen Atatürk getroffen haben, das berichtete die Zeitung „Hürriyet“. Die Regierungspartei AKP hatte zu diesem Anlass ein Bild via Twitter gepostet.
(red)