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Energiemarkt Europa Energiemarkt Europa: Strom soll bezahlbar bleiben

23.05.2013, 17:06
Auch beim Mikrozensus wird gezählt
Auch beim Mikrozensus wird gezählt DPA

Brüssel/MZ/dt - Auch beim zweiten großen Thema des auf vier Stunden begrenzten Treffens in Brüssel waren sich die Staats- und Regierungschefs schnell einig: Die massiv steigenden Energiepreise bedrohen die wirtschaftlichen Erfolge der nächsten Jahre.

Strom und Gas kosten in Europa derzeit fast doppelt so viel wie auf der übrigen Welt. Ein Grund dafür sind Steuern und Abgaben, die allein in Deutschland rund die Hälfte des Endpreises ausmachen. In Brüssel verständigte man sich nun zwar auf die Forderung, dass die Energiekosten „für Unternehmen und Verbraucher bezahlbar“ bleiben müssen. Staatliche Hilfen werden nicht mehr ausgeschlossen. Die Bundesregierung werde allerdings bei ihrer Linie bleiben und keine Unterstützung für Privathaushalte planen, betonten Regierungskreise gestern in Brüssel. Damit gehört Deutschland zu einer Zehner-Gruppe von Ländern, die zwar den Unternehmen unter die Arme greifen wollen, nicht aber den Verbrauchern.

Zweifel bleiben

Stattdessen setzt die EU auf die längst beschlossene Vollendung des Energie-Binnenmarktes bis Ende 2014. Dann werde „endlich „spürbarer Wettbewerb“ herrschen, sagte Kommissionspräsident José Manuel Barroso zum Abschluss des Gipfels. „Das wird sich auch bei den Preisen niederschlagen.“

Zweifel bleiben jedoch. Schließlich sind weitere Investitionen beispielsweise in die Leitungsinfrastruktur nötig, um tatsächlich eine EU-weite Versorgung auch in Zukunft sicherstellen zu können. Kosten innerhalb der nächsten sieben Jahre: eine Billion Euro. Nicht einmal Energiekommissar Günther Oettinger zweifelt daran, dass diese Kosten auf den Kunden abgewälzt werden. Ob sich da nach den Bekenntnissen zu niedrigeren Energiepreisen bei diesem Gipfel wirklich etwas ändert?