Ehemaliger DDR-Bürgerrechtler Ehemaliger DDR-Bürgerrechtler: Konrad Weiß verlässt Grüne Partei
Berlin/dpa. - Weiß schreibt, die wortreich beteuerte Wandlung der PDS sei nichtglaubhaft, denn sie habe so gut wie nichts für die Wiedergutmachungan den Opfern der SED-Herrschaft getan. «Hingegen hat sie sichvehement für die Wiederherstellung oder den Erhalt der Privilegienihrer eigentlichen Klientel - SED-Kader und Stasi-Mitarbeiter -eingesetzt», führt Weiß weiter aus. Der Kandidat der PDS für das Amtdes Regierenden Bürgermeisters von Berlin, Gregor Gysi, sei alsStasi-Mitarbeiter geführt worden und daher schwer belastet, meinteWeiß.
Der Regisseur war während der Wende Sprecher der Bürgerbewegung«Demokratie Jetzt», die zunächst an ihren sozialistischen Idealenfesthielt. Als deren Vertreter saß Weiß 1990 am zentralen RundenTisch in Ost-Berlin. Nach seiner Wahl in den Bundestag betonte erstets seine Unabhängigkeit als Abgeordneter und unterwarf sich nurungern politischen Zwängen. Mehrmals erhielt er unzweideutigeAngebote der CDU-Fraktion. Nach einer Legislaturperiode schied er1994 desillusioniert aus dem Parlament aus und versuchte in seinemalten Beruf wieder Fuß zu fassen. Bis 1990 hatte Weiß in der DDR mehrals 50 Dokumentarfilme für Kino und Fernsehen gedreht.