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Dresden Dresden: Winkelemente für Obama

Von Kai Gauselmann 24.05.2009, 17:30

Halle/MZ. - Die Stadtverwaltung trumpft im Internet mit einer eigenen Seite für die Visite auf (obama.dresden.de). Da tickt ein Countdown und Oberbürgermeisterin Helma Orosz macht den Ernst der Stunde klar: "Es ist eine ehrenvolle Aufgabe... Dresden von seiner schönsten Seite zu präsentieren." Das ist mehr Befehl als Bitte, das Stadtoberhaupt ruft zu den Scheren: "Drucken, schneiden und winken Sie mit!" - unter dieser Rubrik findet man Winkelemente zum Selbermachen. Da kann man sich im Din-A4-Format US-Fahnen und Schilder "Welcome, Mr. President!" ausdrucken. Feinmotoriker finden Wimpelketten und Fahnen in der virtuellen Bastelecke. Die werden dann ausgeschnitten, zusammen geklebt und jubelnd geschwenkt. Laut Oberbürgermeisterin befinden sich die Sachsen im Ausnahmezustand, "in heller Aufregung und voller Vorfreude".

Im Dresdner Rathaus rechnet man offenbar damit, dass Obama auch ohne Waldschlösschenbrücke trockenen Fußes über die Elbe wandelt, Flusswasser in Pils verwandelt und tausende Winke-Sachsen dank wundersamer Stollen-Vermehrung nährt. Der organisierte Jubel hat nur eine Schwachstelle. Nicht jeder hat einen Farbdrucker - da könnte das Bastelfahnenmeer wie Trauerbeflaggung wirken.