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Australien Donald Trump mit Josef Stalin verglichen: Australischer Wissenschaftler kritisiert US-Präsidenten

06.02.2017, 11:30
In diesem Souvenirshop in St. Petersburg gibt es Stalin- und Trump-Masken.
In diesem Souvenirshop in St. Petersburg gibt es Stalin- und Trump-Masken. AP

Donald Trump hat mit seiner Politik der Dekrete und Hau-Drauf-Reden in seiner kurzen Amtszeit bereits für viel Empörung und Besorgnis gesorgt. Auf der ganzen Welt wird diskutiert, ob er in Fragen der Einwanderung, der Bündnis- oder auch der Wirtschaftspolitik einlenken wird.

Ein besonders heikles Feld ist der Umweltschutz, denn Trump hatte im Wahlkampf die Klimaerwärmung bestritten und will mit Scott Pruitt einen Förderer fossiler Energieträger zum Leiter der US-Umweltschutzbehörde machen.

Der oberste Wissenschaftler Australiens, Alan Finkel, hat nun drastische Worte gewählt, um seine Meinung über Trump kundzutun, wie der „Sydney Morning Herald“ berichtet. Finkel sagte bei einer Veranstaltung der Australian National University, die Trump-Regierung würde Zensur ausüben.

Daten der Nationalen Umweltbehörde EPA müssten der Politik vorgelegt werden, bevor sie veröffentlicht werden dürften. Diese Anweisung an die Wissenschaftler dort sei in der ersten Woche von Trumps Amtszeit ergangen. 

Josef Stalin manipulierte die Wissenschaft

Finkel verglich diese Praxis mit der Stalinzeit. Damals habe der Biologe Trofim Lyssenko bewusst Forschungsergebnisse manipuliert, um nachzuweisen, dass Erbeigenschaften durch Umweltbedingungen bestimmt werden. Lyssenko gelangte zu großem politischen Einfluss. So hätten sich unwissenschaftliche Ideen über Jahrzehnte gehalten und auch wirtschaftlichen Schaden angerichtet.

In der heutigen Zeit dürfte es keinen Platz für solch eine politische Kontrolle der Wissenschaft geben, sagte Finkel weiter. Er selber würde seine Unabhängigkeit schätzen. Der Neurowissenschaftler, Ingenieur und Unternehmer Finkel berät die australische Regierung in wissenschaftlichen Fragen. (red)