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"Die Partei" Die Partei: Serdar Somuncus kurioses Kabinett

24.08.2017, 17:13

Einen Monat vor der Bundestagswahl hat die Satirepartei Die Partei ihr Schattenkabinett für den Fall eines Wahlsiegs vorgestellt. „Wir sind genauso siegesgewiss wie die SPD, wir versprechen aber mehr“, sagte der Partei-Parteivorsitzende und Europaparlamentarier Martin Sonneborn am Donnerstag in Berlin.

Partei-Spitzenkandidat Serdar Somuncu: Mark Benecke wird Minister für Tattoos

Der Satiriker und Partei-Spitzenkandidat Serdar Somuncu kündigte an, nach dem Vorbild der Türkei eine Diktatur errichten zu wollen. Neben Somuncu präsentierten sich der Kriminalbiologe Mark Benecke, der „Minister für Tattoos, Verwesung und Rentner“ werden will. Wolfgang Wendland von der Punkband „Die Kassierer“ wurde als Atomminister vorgestellt.

Eine Frau namens Natascha soll für Osteuropa-Angelegenheiten zuständig sein. Die Frau sprach bei ihrer Vorstellung lediglich Russisch und lehnt Sonneborn zufolge Wirtschaftssanktionen ab. Als Minister für neue Medien wurde der Autor Shahak Shapira vorgestellt. Der als Gesundheitsminister vorgeschlagene Bela B. von der Rockband „Die Ärzte“ war bei der Vorstellung des Schattenkabinetts nicht anwesend - genauso wie der Komiker Nico Semsrott, der „Minister für Demotivation“ werden soll.

Die Partei will „Ehe für Assis abschaffen“

Gleichwohl gab Somuncu Einblicke in sein „5-bis-13-Punkte-Programm“ zur Wahl. Demnach will „Die Partei“ unter anderem die „Ehe für Assis abschaffen“, „die Verhandlungen mit der Türkei über die Aufnahme in den DFB abbrechen“ sowie eine „Nacktpflicht für allen Frauen zwischen 18 und 25“ einführen.

Serdar Somuncu als Direktkandidat im Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg

Somuncu forderte die geladenen Journalisten wiederholt auf, positiv über die Partei „Die Partei“ zu berichten, beschimpfte Pressevertreter und drohte: „Wir merken uns Ihren Namen und Ihr Gesicht.“ Somuncu - der unter dem Motto „Warum nicht mal ein Türke?“ für das Kanzleramt kandidiert - bestritt, dass es sich um Satire handle. „Wir stehen in direkter Konkurrenz zum alltäglichen Irrsinn in der Politik“, sagte der 49-Jährige unter Verweis auf Pressekonferenzen von US-Präsident Donald Trump.

Somuncu tritt als Direktkandidat im Berliner Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg an, den er allerdings nach eigener Aussage meidet. Somuncu sagte: „Ich fühle mich unwohl unter so vielen Türken.“ (afp/dpa)