Diplomatie Deutschland und Japan werben für internationales Recht
Wenige Tage nach dem Attentat auf Shinzo Abe und nur Stunden nach einer wichtigen Wahl ist Bundesaußenministerin Annalena Baerbock zu Gast in Japan. Auf der Agenda steht vieles - auch der Ukraine-Krieg.

Tokio - Deutschland und Japan haben vor dem Hintergrund des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine die Bedeutung des Einsatzes für eine regelbasierte internationale Zusammenarbeit unterstrichen.
Außenministerin Annalena Baerbock dankte Japan zu Beginn ihres Antrittsbesuches bei ihrem japanischen Amtskollegen Yoshimasa Hayashi in Tokio für die Unterstützung Europas im Kampf gegen die Verletzung internationalen Rechts durch Moskau. Auch Hayashi betonte die Bedeutung der Stärkung der regelbasierten internationalen Zusammenarbeit. Japan übernimmt im kommenden Jahr den Vorsitz der G7-Gruppe führender demokratischer Wirtschaftsmächte.
Baerbock drückte nach dem tödlichen Attentat auf den früheren japanischen Ministerpräsidenten Shinzo Abe am Freitag erneut ihr Beileid aus. Die ganze Bundesregierung und auch die Bevölkerung stehe in dieser schwierigen Zeit an der Seite Japans, dessen Bevölkerung und der Familie Abes, sagte die Ministerin. Abe war am Freitag während einer Wahlkampfrede auf offener Straße von einem 41-jährigen Ex-Angehörigen der Marine mit einer selbstgebauten Waffe niedergeschossen worden.
Am Nachmittag will Baerbock einen japanischen Flottenstützpunkt besuchen. Zudem ist ein Besuch des Stützpunktes der 7. US-Flotte in Yokosuka geplant. Die Ministerin soll von dessen Kommandeur, Vizeadmiral Karl Thomas, empfangen werden.