DDR-Geschichte DDR-Geschichte: Die SED hätte heute ihren 65. Geburtstag
Halle (Saale)/MZ. - Das bekannte Parteiabzeichen ist auf den Händedruck zwischen Otto Grotewohl und Wilhelm Pieck auf der Bühne zurückzuführen.
Die Arbeiterparteien SPD und KPD wurden unter Druck der sowjetischen Besatzungsmacht zunächst zu Arbeitsgemeinschaften auf allen Ebenen gedrängt und später zur Vereinigung gezwungen. Unwillige Sozialdemokraten wurden verhaftet und in Lagern inhaftiert. Die Zahl der Opfer wird heute auf 5.000 Menschen geschätzt.
Die Partei setzte sich damals zu je zwei Dritteln aus Angestellten und Lehrern zusammen. Die Bauern und Handwerker, auf welche sich die DDR-Führung später mit der Floskel: „Arbeiter und Bauernstaat“ berief, stellten gemeinsam nur 34 Prozent der Mitglieder.
Im Rahmen der 2. Parteikonferenz der SED - im Juli 1952 - wurde der Aufbau des Sozialismus in der DDR beschlossen.
In der Verfassung von 1968 wurde die Führungsrolle der SED hervorgehoben. Das Zentralkomitee (ZK) war die oberste Machtinstanz der Partei. Das ZK bestand aus Mitgliedern der Partei, Generälen des Militärs und Generaldirektoren bedeutender Kombinate. Der letzte Generalsekretär des ZK war Egon Krenz. Seine kurze Amtszeit dauerte vom 18. Oktober bis zum 3. Dezember 1989.
Das Politbüro hatten einen herausgehobenen Machtstatus. Hier wurde ein paralleles Machtinstrument geschaffen, welches unabhängig von weiteren politischen Organen auf Bezirks- oder Kreis-Ebene, sämtliche Gesetze und Verordnungen sowie Vorschläge zum Erlass von Gesetzen vorher „prüfte“ und somit jeden demokratischen Prozess unmöglich machte.
Eines der bekanntesten, heute noch lebenden Mitglieder der SED ist Margot Honecker. Die damalige Ministerin für Volksbildung wurde in Halle (Saale) geboren. Erst vor wenigen Tagen zeigte sie sich auf einem Foto mit Kubas Präsident Rául Castro in Havanna, als dort die vereitelte Invasion der USA in der Schweinebucht gefeiert wurde.
„Die Partei“ verlor am 1. Dezember 1989 ihren Führungsanspruch. Auf einem außerordentlichen Parteitag am 16. und 17. Dezember wurde die Umbenennung der SED in „Partei des Demokratischen Sozialismus“, kurz PDS beschlossen. Die PDS benannte sich im Jahr 2005 in „Die Linspartei PDS“ um.
Im Jahr 2004 fusionierte die PDS schließlich mit der - eher in Norddeutschland vertretenen - „Wahlalternative Arbeit und soziale Gerechtigkeit“ (WASG), zur Partei „Die Linke“. Die damalige SED konnte im Oktober 1989 2,3 Millionen Mitglieder verzeichnen, rund 74.000 Menschen sind heute bei „Die Linke“ organisiert.