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CSU CSU: Werner Dollinger mit 89 Jahren gestorben

03.01.2008, 16:29
Der ehemalige Bundesminister Werner Dollinger sitzt in einem Sessel in seinem Büro in Neustadt Aisch. (Foto: dpa)
Der ehemalige Bundesminister Werner Dollinger sitzt in einem Sessel in seinem Büro in Neustadt Aisch. (Foto: dpa) dpa

Neustadt/Aisch/dpa. - Der frühere Bundesverkehrs- undBundespostminister Werner Dollinger ist tot. Der CSU-Politiker starbnach langer schwerer Krankheit am Donnerstag im Alter von 89 Jahrenin seiner mittelfränkischen Heimatstadt Neustadt an der Aisch, wiedie CSU mitteilte. Dollinger gehörte insgesamt 37 Jahre lang demBundestag an und saß unter vier Bundeskanzlern in der Regierung. Erwar Gründungsmitglied der CSU und mehr als 20 Jahre lang ihrstellvertretender Vorsitzender.

Über seine gesamte politische Karriere hinweg galt Dollinger alsein Mann des Gesprächs und des Ausgleichs. So gehörte er nach demKreuther Trennungsbeschluss der CSU 1976 zu denjenigen, die offen füreine Fortsetzung der gemeinsamen Fraktion mit der CDU plädierten.

Dollinger wurde am 10. Oktober 1918 als Sohn einesKolonialwarengroßhändlers geboren. Nach Kriegsende war er zunächstkommunalpolitisch in seiner Heimatstadt aktiv. Daneben engagiertesich der gläubige Protestant in der Synode der Evangelischen Kirchein Deutschland (EKD). Den Sprung in den Bundestag schaffte er 1953.1961 wurde er Chef der CSU-Landesgruppe. Ein Jahr später wurde er vomdamaligen Kanzler Konrad Adenauer (CDU) erstmals in Kabinett berufen,als Schatzminister.

In der ersten Großen Koalition von 1966 bis 1969 führte er dasPostministerium. Nach dem Ende der sozialliberalen Koalition wurdeDollinger dann 1982 von Kanzler Helmut Kohl (CDU) zumVerkehrsminister berufen. Bei der Bundestagswahl 1987 berücksichtigteKohl den erfahrenen Minister dann aber nicht mehr. 1990verabschiedete sich der Vater dreier Kinder aus dem Parlament.