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ema Corona: EU-Arzneimittelbehörde stuft Mu-Variante als "potenziell besorgniserregend" ein

Die in Kolumbien häufig auftretende Coronavirus-Variante Mu wird von der Europäischen Arzneimittelbehörde (EMA) als "potenziell besorgniserregend" beobachtet. Auch der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach äußerte sich zu der Mu-Variante via Twitter.

09.09.2021, 16:17
Die Europäische Arzneimittelbehörde beobachtet die Mu-Variante des Coronavirus.
Die Europäische Arzneimittelbehörde beobachtet die Mu-Variante des Coronavirus. Foto: Symbol/imago

Amsterdam/AFP/DUR - Die EMA konzentriere sich zwar hauptsächlich auf die hochansteckende Delta-Variante, untersuche aber auch andere Varianten wie die Mu-Variante, sagte der Leiter für Impfstoffstrategie, Marco Cavaleri, am Donnerstag. Mu weise möglicherweise immunevasive Merkmale auf, sodass Geimpfte oder Genesene vor dieser Variante nicht geschützt sein könnten.

"Ich muss jedoch sagen, dass wir noch keine Daten haben, die zeigen, ob sich die Mu-Variante stark ausbreitet und ob sie eine Chance hat, die Delta-Variante als vorherrschenden Virusstamm zu überholen", sagte Cavaleri. Die EMA werde jedoch mit den Impfstoffentwicklern über die Wirksamkeit der verfügbaren Corona-Impfstoffe gegen die Mu-Variante beraten.

Vor wenigen Tagen hatte bereits die Weltgesundheitsorganisation (WHO) die Mu-Variante als "Variante von Interesse" eingestuft und vor einer möglichen Impfstoff-Resistenz gewarnt. Während in Kolumbien inzwischen 39 Prozent der Corona-Infektionsfälle auf die Mu-Variante zurückgehen, liegt die weltweite Verbreitung der Variante nach WHO-Angaben bisher bei unter 0,1 Prozent.

Auch der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach äußerte sich auf Twitter zu der Mu-Variante und warnte vor deren Gefahren.

Dass Viren mutieren, ist normal. Die meisten Mutationen sind ungefährlich und verändern die Eigenschaften von Erregern nicht. Vor dem Hintergrund weltweit steigender Infektionszahlen befürchten Experten im Falle des Coronavirus Sars-CoV-2 jedoch die Entstehung einer neuen Virus-Variante, die Auswirkungen auf die Effektivität der verfügbaren Corona-Impfstoffe haben könnte.

Derzeit stuft die WHO vier Corona-Varianten als "besorgniserregend" ein, darunter die in 193 Ländern vertretene Alpha-Variante und die in 170 Ländern vertretende Delta-Variante, die besonders ansteckend ist und inzwischen auch in Deutschland vorherrscht. Fünf Varianten, darunter Mu, werden als "Varianten von Interesse" beobachtet.