Chronologie Chronologie: Nordkoreas Weg zur Atombombe
Hamburg/dpa. - Ungeachtet internationaler Appelle und Drohungen arbeitet Nordkorea seit vier Jahrzehnten an einem Atomwaffenprogramm:
1979: Auf Grundlage russischer Technologie entsteht ein zweiter Atom- Versuchsreaktor in Yongbyon. Eine erste Anlage war bereits in den 60er Jahren errichtet worden.
12.12.1985: Pjöngjang tritt dem Atomwaffensperrvertrag bei. Erst später stimmt es auch einem Inspektionsabkommen mit der Internationalen Atomenergieorganisation IAEO zu. Es wird erst 1992 ratifiziert.
Juli 1990: US-Medienberichten zufolge sind auf Satelliten- Aufnahmen von Nordkorea Anlagen zu sehen, die zur Aufbereitung von atomwaffentauglichem Plutonium dienen könnten.
04.05.1992: Das kommunistische Land übergibt der IAEO eine Liste seiner Atomanlagen und räumt die Existenz oder Planung bislang geheim gehaltener Nuklearanlagen ein.
12.03.1993: Nordkorea droht wegen Problemen mit den Inspektionen mit seinem Austritt aus dem Atomwaffensperrvertrag.
21.10.1994: Rahmenabkommen mit den USA: Pjöngjang erklärt sich bereit, sein Atomprogramm zu stoppen und seine Anlagen abzubauen. Dafür soll es Öl und zwei Leichtwasser-Kernkraftwerke erhalten.
18.05.1999: Inspektionsreise von US-Experten nach Nordkorea. Sie finden keine Beweise für unterirdische Atomwaffenproduktionsstätten.
Juli 2000: Das Regime droht mit der Wiederaufnahme seines Atomprogrammes, wenn der Bau der beiden Leichtwasserreaktoren nicht vorangetrieben werde.
29.01.2002: US-Präsident George W. Bush zählt Nordkorea neben Irak und Iran zur «Achse des Bösen» mit Massenvernichtungswaffen.
16.10.2002: Nordkorea räumt nach US-Angaben ein, an einem geheimen Atomwaffenprogramm zu arbeiten. Die USA liefern kein Öl mehr.
12.12.2002: Pjöngjang kündigt an, es werde seine Reaktoren zur Energiegewinnung wieder anfahren.
27.12.2002: Nordkorea weist IAEO-Inspekteure aus, die seit acht Jahren seine Anlagen kontrollieren.
10.01.2003: Das Land erklärt seinen Austritt aus dem Atomwaffensperrvertrag.
23.02.2003: Die USA und Nordkorea beginnen unter Vermittlung Chinas Gespräche in Peking.
24.04.2003: Nordkorea gibt nach US-Angaben zu, Atomwaffen zu besitzen.