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Chronologie Chronologie: Entwicklung im Gasstreit zwischen Russland und der Ukraine

12.01.2009, 15:37

HAMBURG/DPA. - Der Konflikt zeichnete sich bereits im November 2008 ab, als derrussische Energieriese Gazprom der Ukraine mit einem Lieferstoppdrohte. Sollte Kiew seine Schulden von 2,4 Milliarden US-Dollar (rund1,9 Mrd Euro) nicht zahlen, werde von Neujahr an der Gashahnzugedreht, hieß es. Die Entwicklung im Überblick: 

25. November 2008: Kiew will den Großteil der Schulden bis zum 1.Dezember begleichen.

22. Dezember: Russlands Regierung warnt die EU-Staaten vormöglichen Lieferschwierigkeiten wegen der «uneinsichtigen Haltung»der Ukraine.

30. Dezember: Die Ukraine teilt mit, die Schulden seien getilgt.Gazprom wiederum betont, das Geld sei noch nicht eingegangen. DasUnternehmen bereitet einen Lieferstopp vor.

31. Dezember: Die Ukraine hat laut Russland mit 1,5 MilliardenDollar den Großteil ihrer Milliardenschulden beglichen. Gazpromfordert aber weiter Verzugsstrafen von mehr als einer halbenMilliarde US-Dollar.

1. Januar 2009: Gazprom dreht der Ukraine den Gashahn komplett zu.Der Konzern pumpt allerdings weiter Gas über die ukrainischenLeitungen nach Westeuropa.

2. Januar: Gazprom wirft Kiew vor, einen Teil der Transitmengenfür Westeuropa zu «stehlen». In Ungarn, Polen und Rumänien kommtweniger Gas an.

5. Januar: Russlands Regierung weist Gazprom an, rund 65,3Millionen Kubikmeter Gas nicht durch Pipelines in der Ukraine,sondern zum Beispiel durch Weißrussland und die Türkei pumpen.

6. Januar: In Deutschland, der Türkei, Bulgarien, Rumänien,Österreich, Griechenland, Mazedonien, Kroatien, Ungarn, Tschechien,der Slowakei kommt es zu Lieferausfällen.  

7. Januar: Über die Ukraine fließt kein russisches Gas mehr nachWesteuropa. Nach russischer Darstellung kappte Kiew die letzte dervier Transitleitungen. Aus der Ukraine heißt es dagegen, Russlandhabe seine Gaslieferungen über die Ukraine komplett gestoppt.

8. Januar: Europas Hoffnung auf eine rasche Lösung der Gas-Krisezerschlägt sich. Russland lehnt einen konkreten EU-Vorschlag zurEntsendung von Beobachtern ab. Der russische Regierungschef WladimirPutin bezeichnet die prowestliche Führung der Ukraine als unfähig und«hochgradig kriminell».

9. Januar: Die EU einigt sich mit Russland auf Einzelheiten einerBeobachtermission. Diese soll überwachen, dass das russische Gasordnungsgemäß und in voller Menge durch die Ukraine in den Westengepumpt wird. Die Ukraine, die inzwischen selbst über Engpässe klagt,hatte dem Vorschlag zuvor zugestimmt. Laut der Einigung dürfen Russenin der Ukraine und Ukrainer in Russland den Gas-Transport überwachen.

11. Januar: Nach Russland unterzeichnet auch die Ukraine dasAbkommen mit der EU über die Kontrolle der Transitlieferungen inRichtung Westen. Wegen einer Zusatzerklärung der Ukraine setztRussland das Abkommen wenig später einseitig außer Kraft.

12. Januar: Die Ukraine unterschreibt das Abkommen in seinerOriginalfassung ohne die von Moskau beanstandeten Zusätze. Russlandwill seine Gaslieferungen am 13. Januar wieder aufnehmen. Dereigentliche Streit zwischen Russland und der Ukraine um höhere Preiseund neue Transitgebühren ist aber weiterhin ungelöst.