1. MZ.de
  2. >
  3. Deutschland & Welt
  4. >
  5. Politik
  6. >
  7. Chronologie: Chronologie: Der lange Weg zur Entschädigung ehemaliger NS-Zwangsarbeiter

Chronologie Chronologie: Der lange Weg zur Entschädigung ehemaliger NS-Zwangsarbeiter

11.06.2007, 13:56

Berlin/dpa. - Eine Chronologie derEntschädigungszahlungen:

März 1998 - Der New Yorker Anwalt Melvyn Weiss reicht eineSammelklage gegen Ford ein. Der US-Konzern habe von der Zwangsarbeitin seinen Kölner Werken profitiert. Weitere Klagen gegen Daimler-Benz, BMW, Volkswagen u.a. folgen.

Juni 1998 - SPD-Kanzlerkandidat Gerhard Schröder erklärt, eine vonihm geführte Regierung werde einen Entschädigungsfonds einrichten.

Februar 1999 - Kanzler Schröder und die Chefs von zwölf führendendeutschen Unternehmen verständigen sich auf einen Stiftungsfonds.Weitere Unternehmen schließen sich später an.

Juli 1999 - Der FDP-Ehrenvorsitzende Otto Graf Lambsdorff übernimmtvom ausscheidenden Kanzleramtsminister Bodo Hombach dieVerhandlungsführung als Beauftragter des Bundeskanzlers.

17. Dezember 1999 - Deutschland, die USA und Vertreter allerOpfergruppen erzielen eine grundsätzliche Einigung. Wirtschaft undStaat werden sich mit jeweils 5 Milliarden Mark beteiligen.

22. März 2000 - Das Bundeskabinett beschließt den Gesetzentwurf überdie Stiftung «Erinnerung, Verantwortung und Zukunft».

12. Juni 2000 - In Washington kommt es zu einer Vereinbarung über dieRechtssicherheit. In einem «Statement of Interest» erklären die USA,dass Klagen nicht in ihrem außenpolitischen Interesse liegen.

14. Juli 2000 - Der Bunderat stimmt dem zuvor vom Bundestagverabschiedeten Gesetz für die Zwangsarbeiter-Stiftung zu. Damitist die Rechtsgrundlage für die Entschädigung geschaffen.

17. Juli 2000 - Mit der Unterzeichnung des deutsch-amerikanischenRegierungsabkommens und einer gemeinsamen Erklärung aller Beteiligtenwerden in Berlin die Verhandlungen endgültig beendet.

20. September 2000 - Das Kuratorium der Zwangsarbeiter-Stiftung unterVorsitz des UN-Botschafters Dieter Kastrup wählt den Ex-Degussa-Manager Michael Jansen zu Vorsitzenden des Stiftungsvorstands.

27. Dezember 2000 - In einem ungewöhnlichen Appell fordertBundespräsident Johannes Rau etwa 1000 mittelständische Unternehmenauf, sich an der Entschädigung zu beteiligen.

13. März 2001 - Die Wirtschaft hat die fünf Milliarden beisammen. DieGründungsunternehmen der Stiftungsinitiative erhöhen ihren Beitragund übernehmen eine Ausfallbürgschaft für den Rest.

22. Mai 2001 - Nachdem die US-Bundesrichterin Shirley Kram mehrereSammelklagen abgewiesen hatte, hält der Verhandlungsführer derWirtschaft, Manfred Gentz, jetzt Rechtssicherheit für gegeben.

30. Mai 2001 - Der Bundestag stellt «ausreichende Rechtssicherheit»fest und gibt damit grünes Licht für die Entschädigungszahlungen.

15. Juni 2001 - Die Bundesstiftung beginnt mit den Auszahlungen.

11. Juni 2007 - Das Kuratorium der Zwangsarbeiterstiftung erklärt dieEntschädigungszahlungen für abgeschlossen.