China China: Zwei Nordkoreaner flohen in deutsche Schule

Peking/Berlin/dpa. - Erneut sind zwei Nordkoreaner in die deutsche Botschaftsschule in Peking geflüchtet. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur (dpa) hielten sich die beiden Männer am Dienstag in der deutschen Botschaft auf und hofften auf ihre Ausreise nach Südkorea. Die beiden Flüchtlinge waren am Montag über die Mauer auf das Gelände der Schule geklettert, auf dem auch ein Gebäude mit deutschen Botschaftswohnungen steht.
Ein weiterer Nordkoreaner, der bereits vor zwei Wochen in die getrennt liegende deutsche Botschaft geflüchtet war, durfte nach dpa- Informationen am Wochenende aus China ausreisen. Eine Sprecherin des Auswärtigen Amtes in Berlin wollte keine Details nennen und bestätigte lediglich, dass sich zwei Nordkoreaner auf dem Botschaftsgelände befinden. Das Auswärtige Amt und die deutsche Botschaft in Peking bemühten sich um eine Lösung.
Seit dem Frühjahr haben mehr als 150 Nordkoreaner durch Fluchten in diplomatische Einrichtungen in China ihre Ausreise über ein Drittland nach Südkorea erzwungen. Insgesamt haben sich bei früheren Gelegenheiten 20 Nordkoreaner auf das Gelände der Botschaftsschule geflüchtet. Doch sind die Sicherheitsvorkehrungen inzwischen verschärft und die etwa zwei Meter hohe Mauer zusätzlich mit Draht gesichert worden.
Ende Oktober scheiterte denn auch ein Fluchtversuch, bei dem nach Augenzeugenberichten Polizisten in Uniform und Zivil an der Schule mindestens sieben Nordkoreaner festgenommen hatten. In China leben schätzungsweise mehr als 150 000 Nordkoreaner, die vor Hunger und Verfolgung über die Grenze nach China geflüchtet sind. Peking erkennt sie nicht als Flüchtlinge an und schiebt sie bei einer Ergreifung nach Nordkorea ab, wo ihnen Folter und Haft drohen.