Verteidigung China: US-Kriegsschiff in chinesische Gewässer eingedrungen
China und die Philippinen streiten schon länger im Südchinesischen Meer um Gebietsansprüche. Ein Schiff der US-Navy in der Region sorgt in Peking nun für Unmut. Worum geht es?
Peking - China hat sich über ein „illegales“ Eindringen eines US-Kriegsschiffs in von der Volksrepublik beanspruchte Gebiete im Südchinesischen Meer beschwert.
Die „USS Gabrielle Giffords“ habe sich ohne Genehmigung dem Ren'ai-Riff genähert, das auch unter Second Thomas Shoal bekannt ist, teilte ein Sprecher der Volksbefreiungsarmee mit. Die USA hätten damit die Sicherheit und Souveränität Chinas verletzt und die Stabilität in der Region gestört. Die US-Navy äußerte sich auf Anfrage zunächst nicht.
Um das Gebiet weit verstreuter Riffe und Inseln westlich der Philippinen und weit südlich von China gibt es seit Jahrzehnten Streit zwischen Peking und der philippinischen Regierung. Die patrouillierenden Küstenwachen der Länder fahren dort regelmäßig gefährliche Manöver.
Auch die Streitkräfte der USA, ein Verbündeter der Philippinen, und Chinas werfen sich gegenseitig in der Region gefährliches Verhalten vor. Immer wieder ist ein altes Kriegsschiff aus dem Zweiten Weltkrieg an einem der Riffe Thema, das die Philippinen dort 1997 als Außenposten auf Grund laufen ließen, um ihre Souveränität zu sichern. Die Philippinen werfen China vor, den Nachschub für die reparaturbedürftige „Sierra Madre“ zu behindern.
Peking kritisiert regelmäßig die Fahrt von US-Kriegsschiffen etwa durch die Meerenge zwischen Taiwan und China oder im Südchinesischen Meer. Nach dem Treffen von US-Präsident Joe Biden und Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping Mitte November war Hoffnung auf eine Annäherung der beiden Supermächte aufgekeimt. Am Freitag hatte der Sprecher von Chinas Verteidigungsministerium gesagt, mit dem US-Militär wieder über den Aufbau eines Austauschs zu sprechen, der seit längerem brachlag.