Bundeswehr Bundeswehr: Hauptfeldwebel wegen Quälerei von Soldaten verurteilt

Neustadt/dpa. - Der Verteidiger hatte auf eine sechsmonatige Bewährungsstrafe plädiert.
Der Hauptfeldwebel hatte seine Untergebenen unter anderemgeschlagen, geboxt oder gekniffen. Einem der jungen Männer drehte er den Arm um, drückte ihn auf den Boden und sagte: «Jetzt wische ich mit dir den Boden.» Einen anderen fesselte er an einen Laborwagen. Richter Zimbehl sagte, die Vorwürfe seien besonders schwer wiegend, weil es sich bei dem Angeklagten um einen Vorgesetzten handele. Durch das Geständnis des 42-Jährigen konnte der Prozess erheblich verkürzt werden: 35 der 37 Zeugen mussten nicht vor Gericht erscheinen.
Der Direktor des Amtsgerichts, Michael Giers, sagte nach derVerhandlung, die Taten des Hauptfeldwebels hätten absolutenAusnahmecharakter. Der Wehrdisziplinaranwalt Hans Gabbert sagte, esgebe keinen vergleichbaren Fall. Deshalb könne er auch keine Prognoseüber den Ausgang des Disziplinarverfahrens abgeben, das dem42-Jährigen noch bevorsteht. Die Strafe des Truppengerichts könne voneinem Verweis über Gehaltskürzungen bis zur Entlassung reichen.