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Bundeswehr Bundeswehr: Generale klagen gegen Versetzung in Ruhestand

29.01.2006, 16:24

Berlin/dpa. - Jung begründete die Maßnahme mit Vertrauensverlust. «Ich bedaure,dass ich diesen Weg gehen musste. Aber Grund meines Antrages war derVerlust des unabdingbar notwendigen Vertrauens in die Amtsführung derbeiden Generale», sagte er der «Frankfurter AllgemeinenSonntagszeitung». «Auch galt es, möglichen Schaden von der Bundeswehrabzuwenden.»

Hintergrund sind angeblich die Ermittlungen gegen Ruwes Sohn, deran der Bundeswehr-Universität in Hamburg studiert. Er soll lautMedienberichten dort sexistische und rechtsradikale Äußerungengemacht haben. Der auch für die Bundeswehr-Hochschulen zuständigestellvertretende Generalinspekteur der Bundeswehr, Dieter, soll Ruwe,bislang stellvertretender Heeres-Inspekteur, interne Vermerke überdie Ermittlungen gegen seinen Sohn weitergeleitet haben. Dies würdeeinen Verstoß gegen das Dienstgeheimnis bedeuten.

General Dieter kündigte in der «Stuttgarter Zeitung» (Montag) an,er wolle gegen seine Versetzung in den einstweiligen Ruhestandklagen. Er habe einen Fehler gemacht, zu dem er stehe. Dieser Fehlersei aber nicht so schwerwiegend, dass er seine Entlassungrechtfertige. Der General will auch Strafanzeige gegen denjenigenstellen, der den Fall in die Öffentlichkeit getragen hat. Wer dassei, müsse die Staatsanwaltschaft ermitteln.

Ruwe hat ein gerichtliches Disziplinarverfahren gegen sichbeantragt. Zuvor hatte der General die Vorwürfe gegen ihn in einemBrief an den Verteidigungsminister scharf zurückgewiesen und über denVorgang auch Bundestagsabgeordnete und Medien informiert. Der «Welt»(Montag) sagte er, er werde nicht eher Ruhe geben, bis General Dieterund er öffentlich rehabilitiert und die für diese AffäreVerantwortlichen zur Rechenschaft gezogen worden seien.