Bundesrat Bundesrat: Legebatterien ab 2007 verboten

Berlin/dpa. - Derzeit werden in Deutschland etwa 36 Millionen Hennen inBatterien gehalten. Der Platz für das einzelne Tier ist dabei kleinerals ein DIN-A-Vier-Blatt Papier. Diese Haltung wird bestehendenBetrieben übergangsweise noch bis 2006 erlaubt. Danach sollen Hühnernur noch in Freiland oder Bodenhaltung leben. Der Bundesrat schreibtdie Neuregelung allen Betrieben vor. Es dürfen nicht mehr als 6000Hennen in einem Stall gehalten werden.
Die Länder Baden-Württemberg und Bayern wandten sich bis zuletztgegen das Verbot ab 2007 und schlugen als Kompromiss vor, denEiererzeugern eine Übergangsfrist bis 2009 einzuräumen. Siebefürchten, große Hühnerhaltungsbetriebe könnten ins Auslandabwandern und von dort nicht tierschutzgerecht erzeugte Eier nachDeutschland exportieren. Die SPD-geführten BundesländerNiedersachsen, Rheinland-Pfalz und Mecklenburg-Vorpommern hatten biszuletzt gezögert, Künasts Plänen ihre Zustimmung zu geben. InNiedersachsen leben etwa 14 Millionen Hennen in Batterien.
Künast und die nordrhein-westfälische Umweltministerin Bärbel Höhn(Grüne) wiesen darauf hin, 90 Prozent der Bundesbürger seien gegendie Haltung von Hennen in Legebatterien. Es komme nun darauf an,ihnen die artgerecht erzeugten Eier und den dafür fälligen höherenPreis per verstärkter Werbung schmackhaft zu machen.
Natur- und Tierschutzverbände lobten den Bundesratsbeschluss als«Meilenstein für eine artgerechte Tierhaltung». Damit sei «dieHorrorpropaganda der Eierproduzenten-Lobby, der zeitweise auch einigeBundesländer auf den Leim gegangen seien, ohne Erfolg geblieben»,erklärte der Naturschutzbund (NABU). Die Tierschutzverbände sahen einSignal für andere Landwirtschaftsbereiche mit intensiver Tierhaltung.