Brasilien Brasilien: Präsident Lula geht als haushoher Favorit in Stichwahl

Brasilia/dpa. - In Brasilien geht Amtsinhaber Luiz Inácio Lula da Silva (60) an diesem Sonntag als haushoher Favorit in die Stichrundeder Präsidentenwahl. Jüngsten Umfragen zufolge konnte der Kandidat der sozialistischen Partei der Arbeiter (PT) trotz zahlreicher Regierungsskandale den Vorsprung in der Wählergunst vor seinem Rivalen Geraldo Alckmin von der Partei der Sozialdemokratie Brasiliens (PSDB) auf 20 bis 26 Prozentpunkte ausbauen. «Egal, wasnoch passiert, das Wahlrennen ist gelaufen. Lulas Vorsprung wächstvon Tag zu Tag», meinte laut Medienberichten vom Freitag der Leiterdes angesehenen Meinungsforschungsinstituts Sensus, Ricardo Guedes.
Zum Abschluss des Wahlkampfes versprach der frühereGewerkschaftsboss Lula, er werde den höchsten Sieg inPräsidentschaftswahlen in 15 Jahren erreichen, obwohl er alsStaatschef vier Jahre lang Medienprügel eingesteckt habe. Er räumtezwar «Fehler» in seiner ersten Amtszeit ein. Dennoch sei Brasilienein besseres Land geworden. Alckmin wollte sich jedoch noch nichtgeschlagen geben. Er setze auf die letzte Fernsehdebatte am spätenFreitagabend (Ortszeit), sagte der Ex-Gouverneur des reichstenBundeslandes Sao Paulo.
Knapp 126 Millionen Stimmberechtigte sind am Sonntag im größtenLand Lateinamerikas aufgerufen, in Stichrunden neben dem Staats- undRegierungschef auch die Gouverneure von 10 der insgesamt 27Bundesstaaten zu bestimmen. In der ersten Wahlrunde hatte Lula am 1.Oktober mit 48,6 Prozent der Stimmen die zur Wiederwahl notwendigeabsolute Mehrheit überraschend verpasst. Alckmin kam auf 41,6Prozent.