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Brandenburg Brandenburg: Ermittlungen gegen Ermyas M.

14.10.2007, 14:41
Ermyas M. liest am 23. Februar 2007 im Potsdamer Landgericht in den Prozessunterlagen. (Foto: ddp)
Ermyas M. liest am 23. Februar 2007 im Potsdamer Landgericht in den Prozessunterlagen. (Foto: ddp) ddp

Potsdam/dpa. - Der Verein «Brandenburg gegen Rechts» hat nacheigenen Angaben für den in Potsdam lebensgefährlich verletztenDeutsch-Äthiopier Ermyas M. auch Spenden für Prozesskosten gesammelt.«Die Spendengelder waren ausschließlich für die Bewältigung derFolgen des Übergriffs und unter anderem auch für die Begleichung vonProzesskosten gedacht», teilte Vereinsmitglied Lars Krumrey amSamstag mit. Die Staatsanwaltschaft Potsdam ermittelt gegen dasOstern 2006 überfallene Opfer wegen des Verdachts des versuchtenBetruges. Es gebe Anhaltspunkte, dass der Wasserbauingenieur inseinem Antrag auf Gewährung von Prozesskostenhilfe möglicherweisefalsche Angaben gemacht habe, hieß es.

Ausgangspunkt für die Ermittlungen war nach Angaben derStaatsanwaltschaft Potsdam ein Zeitungsbericht, wonach für dendunkelhäutigen Ermyas M. etwa 50 000 Euro gespendet worden seien,sagte ein Behördensprecher. In dem Antrag auf Prozesskostenhilfe habeer demnach jedoch angegeben, so gut wie kein Geld zu besitzen.

Wie Krumrey mitteilte, hatte das Opfer nach Auszahlung der Spendendurch den Verein die Verfügungsgewalt über die Gelder. Auf welcherGrundlage die Prozesskostenhilfe beantragt worden sei, müsse durchdie Staatsanwaltschaft geprüft werden. «Hier haben die Spender undauch die Öffentlichkeit einen Anspruch auf rückhaltlose Aufklärung.»

Bis heute ist unklar, wer Ermyas M. im vergangenen Jahrzusammengeschlagen hat. Im Juni waren zwei Angeklagte vom Vorwurf dergefährlichen Körperverletzung beziehungsweise der unterlassenenHilfeleistung freigesprochen worden. Die Urteile sind rechtskräftig.Der Fall hatte bundesweit für Aufsehen gesorgt.