Brand in Nauen Brand in Nauen: Brandstifter legten Feuer in geplantem Flüchtlingsheim
Nauen - Das Feuer in einem geplanten Flüchtlingsheim in Nauen (Havelland) ist von Brandstiftern gelegt worden. Die Ermittler hätten am Mittwoch mit Hilfe eines Spürhundes Reste von Brandbeschleunigern in der abgebrannten Sporthalle entdeckt, sagte der Sprecher des Innenministeriums, Ingo Decker, der Deutschen Presse-Agentur. „Das war ein gezielter Brandanschlag und kein technischer Defekt“, sagte Decker. Ob Rechtsextremisten den Brand gelegt haben, wurde noch nicht bestätigt. Weitere Informationen werde es am Nachmittag geben, kündigte Decker an.
Innenminister Karl-Heinz Schröter (SPD) hatte allerdings bereits erklärt, im Falle von Brandstiftung könne man sicher von einer Tat aus dem rechtsextremen Spektrum ausgehen. Man werde alles tun, um die Täter zu fassen und mit der ganzen Härte des Gesetzes zu bestrafen. Die Sporthalle war in der Nacht zu Dienstag abgebrannt.
Die Ermittlungen hat nach seinen Angaben eine Sonderkommission von 40 Beamten mit Brand-Spezialisten und Mitarbeitern des Staatsschutzes übernommen. Ausgewertet würden auch weitere Spuren, die am Tatort vorgefunden worden seien, sagte der Innenminister dem rbb. Falls es sich um Brandstiftung handele, werde alles getan, um die Täter zu fassen und hart zu bestrafen.
In der Sporthalle sollen von September bis zum Jahresende vorübergehend 100 Asylbewerber unterkommen, bis ihre festen Unterkünfte fertiggestellt sind. Nach Angaben des Landkreises hatte die Sporthalle einen Wert von vier Millionen Euro. Die Flüchtlinge müssen nun anderswo untergebracht werden. Am Dienstagabend hatten in Nauen mehr als 300 Bürger mit einer Mahnwache für Mitmenschlichkeit und Toleranz demonstriert. (dpa)