Branche mit Absatzrekord Branche mit Absatzrekord: Riester-Rente erlebt jetzt ihren Boom
Berlin/MZ/ph. - Bundesarbeitsminister Franz Müntefering (SPD) bezifferte am Donnerstag im Bundestag die Zahl der abgeschlossenen Riester-Verträge mit 5,7 Millionen. Allein 2005 haben 1,4 Millionen Menschen einen Vertrag abgeschlossen. Bis Ende dieses Jahres wird mit über sechs Millionen Riester-Versicherten gerechnet. Neben der betrieblichen Altersvorsorge (derzeit 15,7 Millionen Versicherte) entwickelt sich die Riester-Rente damit zu einer wichtigen Säule der Altersvorsorge.
Zunehmend setzen die Sparer dabei auch auf Fondsprodukte, die einen Anteil von mehr als zehn Prozent an den Riester-Abschlüssen ausmachen. Nach Angaben des Bundesverbandes der Investmentgesellschaften BVI verwaltete die Branche Ende 2005 bereits 570 000 Riester-Verträge, das sind 80 Prozent mehr als im Vorjahr. Allein im letzten Quartal des vergangenen Jahres haben die Investmentgesellschaften 200 000 Riester-Fondssparpläne abgeschlossen. Laut Stiftung Warentest lassen sich durch die staatlichen Zulagen mit Fondssparplänen Jahresrenditen von teils zehn Prozent erwirtschaften. Gegenwärtig berät die Bundesregierung darüber, wie die staatliche Förderung auch auf selbst genutzte Immobilen ausgedehnt werden kann. Bisher werden nur Versicherungen, Banksparpläne oder Fonds bezuschusst. Ab 2007 sollen - auch als Ersatz für die gestrichene Eigenheimzulage - zusätzlich Immobilen gefördert werden.
Der Bundestag hat unterdessen am Donnerstag ein Gesetz zur Vermeidung von Rentenkürzungen beschlossen. Damit will Arbeitsminister Müntefering sicherstellen, dass den fast 20 Millionen Rentnern in diesem Jahr keine nominale Rentenkürzung droht. Allerdings ist die Lohnentwicklung nicht so schlecht, wie ursprünglich angenommen. Das Gesetz, dass zunächst für ein Jahr gilt, dürfte damit überflüssig sein.