Bosnien und Herzegowina Bosnien und Herzegowina: Das Massaker von Srebrenica
Hamburg/dpa. - Kampflos überließ ein kleines Kontingent niederländischer Blauhelme den etwa 2000 gut ausgerüsteten Angreifern unter General Ratko Mladic die Stadt.
Rund 8000 männliche Muslime wurden abgeführt, die meistenerschossen und in Massengräbern verscharrt. Frauen und Kinderwurden deportiert. Der vor zwei Jahren in Belgrad verhaftete Radovan Karadzic ist als politischer Führer der bosnischen Serben im UN-Kriegsverbrechertribunal in Den Haag angeklagt, einer der beiden Hauptverantwortlichen für die blutigste Gräueltat im Bosnienkrieg zu sein. Der direkte Befehlshaber Ratko Mladic ist weiter flüchtig.
Das UN-Tribunal und der ebenfalls dort ansässige InternationaleGerichtshof (IGH) haben das Massaker in Srebrenica als Völkermord eingestuft. Die bosnischen Serben bestreiten, dass es sich um einen Genozid gehandelt hat und erkennen nur 3500 «Kriegstote» an. Das Parlament der Republik Serbien hatte sich in diesem Jahr mit einer halbherzig formulierten Erklärung für das Verbrechen entschuldigt. Jetzt ist eine neue Resolution über die serbischen Opfer in den jugoslawischen Bürgerkriegen (1991-1999) in Arbeit.